Morgenglosse

Eine Ampel für Farbenblinde

Über die Corona-Ampel lässt sich trefflich streiten.

Diese Corona-Ampel lässt ja keinen mehr kalt. Und über Sinn und Unsinn kann man trefflich streiten. In Niederösterreich soll die Ampel ja Assoziationen an den Altlandeshauptmann Pröll auslösen. Der hat bekanntlich schon immer gewusst, dass so eine Ampel eine heikle Sache ist. Dass es immer ein paar Deppen oder Farbenblinde gibt, die sie ignorieren. Und deshalb gibt es jetzt im Land unter der Enns ja auch so viele Kreisverkehre. Die meisten davon hat Pröll persönlich eröffnet. So ein Corona-Kreisverkehr würde zumindest das Gefühl vermitteln, dass man da auch irgendwann wieder rauskommt.

Aber es ist eben eine Corona-Ampel geworden. Im Salzburger Tennengau steht sie seit gestern auf Rot. Damit ist es aber nicht allein. Bei vier weiteren Bezirken wurde gestern Abend der Schalter umgelegt.

Generell hat man nicht den Eindruck, dass diese Ampel zu mehr Ordnung und Sicherheit beiträgt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sie sorgt für Verunsicherung, ja für Angst – und zwar bei jenen, die sich ohnehin an die Regeln halten. Und sie sorgt dafür, dass wenige Farbenblinde ganze Regionen in Geiselhaft nehmen können. Irgendwie müssen wir aus diesem Schwarze-Pädagogik-Dilemma rauskommen. Sie funktioniert weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen. Von Farbenblinden ganz zu schweigen.      

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