Filmfestival

Der große Viennale-Wegweiser: Augen auf und durch

Die Viennale startet am Donnerstag unter prekären Bedingungen, ohne internationale Partystimmung – und trotzdem mit unbeugsamem Filmenthusiasmus. Ein Wegweiser durchs Festivalprogramm.

Alles wird gut. Und wenn nicht, dann wenigstens die Viennale. Fix. Ganz sicher. Oder? Wie auch immer: Mieselsucht kann man dem prominentesten heimischen Filmfestival nicht vorwerfen. Die Programmpräsentation gerierte sich vergangene Woche gar entschieden hoffnungsfroh. Mit unbeugsamem Enthusiasmus, fast als wäre alles wie gehabt, lächelte sich Intendantin Eva Sangiorgi durch die Vorstellung einer gewohnt vielgestaltigen Selektion. „Great“, „brilliant“, „extraordinary“, hieß es da über Filme aus Europa, Afrika, Asien, Amerika. Strahlende Fenster zur Welt, die unsere stickige Leinwand-Landschaft ab 22. Oktober mit Frischluft versorgen sollen.

Doch die Erwartungsfreude hatte auch etwas von Zweckoptimismus. Wie nahezu jede Großveranstaltung, die aktuell in den Startlöchern scharrt, tut dies auch die 58. Ausgabe des weitläufigen Wiener Filmevents unter einem unsicher flackernden Stern. Die Herbstkälte kriecht unter die Haut, das Virus wurlt und wütet, verschärfte Maßnahmen oder gar ein zweiter Lockdown geistern am Horizont. Am Mittwoch segnete der Nationalrat einen erklecklichen Finanzschirm für die Veranstaltungsbranche ab, der nicht zuletzt im Fall erzwungener Absagen greifen soll. Das beruhigt, klingt aber auch nach selbsterfüllender Prophezeiung.

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