Quergeschrieben

Maske, Freiheit, Demokratie: Sind wir denn so schwach?

Mundschutz
MundschutzAPA/dpa/Marijan Murat
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Österreich leidet an Immunschwäche, geringer Energie, mangelndem Selbstvertrauen. Was jetzt gegen unverhältnismäßige Eingriffen in Grundrechte zu tun wäre.

Jeden Samstagnachmittag in den vergangenen Wochen am Wiener Karlsplatz: Widerstand, Widerstand, Widerstand! So hallt es über den Platz. Ein paar Hundert Menschen schreien sich die Seele aus dem Leib. Corona-Hasser, Verschwörungsfans und sicher auch echt um Grund- und Freiheitsrechte Besorgte. Kaum Masken, kein Abstand vor der kleinen Auto-Bühne.

Zunehmend verstärkt sich der Eindruck, als hinge der Bestand der Demokratie von der Masken-, Abstands-, Hygienepflicht ab. Weil sie als Symbol viel hergibt? Das allein kann es nicht sein. Ähnliches spielte sich ja auch bei der Hysterie und dem Theater um die Einführung des allgemeinen Rauchverbots in Lokalen ab. Die Zigarettenglut als Fackel gegen einen totalitären Zugriff des Staates auf die persönliche Freiheit? Wir haben wirklich einen Hang zum Grotesken. In Italien funktionierte das Rauchverbot problemlos – ganz ohne Schiebetüren. Im vergangenen Sommer zeigten sich Italienurlauber durchwegs beeindruckt von der Disziplin der Italiener.

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte vor Monaten das Virus „eine demokratische Zumutung“. Die Frage, die sich in Österreich angesichts von Disziplinlosigkeit und Masken-Aversion und so manchem verwirrten Umgang damit nun stellt: Wie viel Zumutung halten wir aus?

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