Kunst

Kirchenfenster und Patronen

Zwischen Fotografie und ihren „Cubes“: Sabine Wiedenhofer zeigt bei Kovacek Contemporary in der Spiegelgasse eine Auswahl ihrer Arbeiten.
Zwischen Fotografie und ihren „Cubes“: Sabine Wiedenhofer zeigt bei Kovacek Contemporary in der Spiegelgasse eine Auswahl ihrer Arbeiten.Michèle Pauty
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Sabine J. Wiedenhofer baut Städte aus Glas, fotografiert aber auch Prominente im Hotel. Über eine Künstlerin, die sich ungern einordnen lässt.

Edita Malovčić am Dach des Sachers, Hilde Dalik im Imperial, Agnes Husslein im Grand Ferdinand. Menschen, sagt Sabine Wiedenhofer, die aus ihrer Sicht „Fußabdrücke hinterlassen – im karitativen oder kulturellen Sinn“. Fotografiert hat sie sie in Gebäuden, die ihrerseits Geschichte geschrieben haben.

„If walls could talk“ heißt die Serie, die ab kommender Woche in der Galerie Kovacek in der Spiegelgasse neben anderen Arbeiten der Künstlerin zu sehen ist, und ausschlaggebend dafür war eigentlich das Hotel Imperial. Für das Haus am Ring stellt Wiedenhofer seit 2014 regelmäßig wechselnde Arbeiten zur Verfügung, daraus resultierte eine Einladung zu einer Residency.

Drei Wochen wohnte Wiedenhofer damals im Hotel, stöberte im Archiv, lauschte den Erzählungen des legendären Concierge, dessen Erfahrungsschatz Wes Andersons Film „Grand Budapest Hotel“ nicht unwesentlich inspiriert haben soll. Nachdem hier einst Gustav und Alma Mahler oder Oskar Kokoschka ein- und ausgegangen waren, tauchte in ihr die Frage auf: Wer sind heute die Menschen, über die man in hundert Jahren reden wird?

Einer, der sicher dazu gehören wird, ist für sie Paulus Manker. Eine „geniale Figur auf dem österreichischen Kunstmarkt“, wie sie findet, und weil sie ihn mit Fragen der Freiheit assoziiert, hat sie ihn im Belvedere am Ort der Staatsvertragsunterzeichnung fotografiert. Manker habe viele Feinde – „was mich immer inspiriert, wenn jemand so angegriffen wird.“ Ähnliches gelte für Agnes Husslein. „Das sind Menschen, bei denen ich mir denke: Hut ab fürs Immer-wieder-Aufstehen.“

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