IG-Metall-Vorstand fordert Klarheit vom Chipkonzern AMS im Vorfeld der anstehenden Hauptversammlung.
Der finale Abschluss der Übernahme von Osram durch die steirische AMS rückt näher. Es ist die größte Übernahme in der Wirtschaftsgeschichte Österreichs. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. November wird der Premstätter Chipkonzern einen Beherrschungsantrag für den deutschen Lichtspezialisten stellen.
Doch zuvor verlangt die Arbeitnehmervertretung Klarheit um die Ermittlungen im Umfeld der AMS. Seit vergangenem Jahr ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien wegen auffälliger Aktiengeschäfte von AMS-Managern. Somit geriet das Unternehmen auch ins Visier der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für uns stellt sich die Frage, wie seriös ist das AMS-Management“, sagt Klaus Abel, Vorstand der IG Metall, zur „Presse“. Es gebe keine direkte Kommunikation dazu. „Ich erwarte mir, dass man da mit offenen Karten spielt“, fordert der Gewerkschafter.
Furcht vor Entlassungen
Der Vorstandsvorsitzende der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger in Deutschland, Daniel Bauer, sieht durch die Ermittlungen keine Konsequenzen für die Aktionäre. „Der Deal ist vollzogen", sagt er zur „Presse“. IVA-Aktionärsschützer Wilhelm Rasinger hält die Sache für ein „unangenehmes Imageproblem, aber es wird AMS nicht davon abhalten, Osram zu übernehmen“. Dass der Beherrschungsvertrag angenommen wird, gilt als ausgemacht. Denn AMS besitzt schon mehr als 71 Prozent der Osram-Anteile und es müssen nur 75 Prozent der anwesenden Aktionäre zustimmen.