Corona-Zahlen

Höchststand bei Corona-Neuinfektionen - Ärger in Wien und Niederösterreich

Erstmals wurden mehr als 2000 Neuinfektionen verzeichnet
Erstmals wurden mehr als 2000 Neuinfektionen verzeichnet(c) imago images/Agentur 54 Grad (54� / Felix Koenig via www.imago-images.de)
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1747 Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurden in Österreich registriert. Wiens Gesundheitsstadtrat Hacker erklärt, an Medien seien aktiv falsche Zahlen herangetragen worden.

In Österreich gibt es einen neuen Höchststand bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus: 1747 Neuinfektionen wurden von Freitag auf Samstag verzeichnet. Das sind deutlich mehr als am Vortag (1163) und übertrifft den bisherigen Rekordwert vom Donnerstag (1552). Insgesamt 889 Personen sind gestorben, 734 befinden sich derzeit in krankenhäuslicher Behandlung, davon 133 auf Intensivstationen.

So teilen sich die Neuinfektionen auf die Bundesländer auf:

Burgenland: 25

Kärnten: 47

Niederösterreich: 266

Oberösterreich: 226

Salzburg: 159

Steiermark: 122

Tirol: 225

Vorarlberg: 78

Wien: 599

Wien ortet "glatte Lüge"

Um die Zahlen herrschte am Samstag zunächst Verwirrung. Unter anderem „Krone“ und „Kurier“ hatten am Vormittag 2317 Neuinfektionen gemeldet. Die offizielle Aussendung von Innen- und Gesundheitsministerium erfolgte dann später als gewohnt. Als Grund wurden "technische Probleme bei der Erfassung der Daten in Wien" angegeben.

Die am Vormittag kolportierten Zahlen sorgten in Wien und Niederösterreich für Ärger. Wien habe 599 neue Infektionen registriert, wie der Krisenstab mitteilte.  Zunächst war eine deutlich höhere Zahl - nämlich mehr als 800 neue Fälle - medial berichtet worden. Ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) sprach via Twitter sogar von "glatter Lüge". Selbst wenn man sich die Rohdaten mit Doppelnennungen ansehe, komme man auf lediglich 661 Neuinfektionen. Er wisse, dass die falschen Zahlen aktiv an Medien herangetragen worden seien, beklagte er - wobei er nicht anführte, von wem. Hier werde bewusst mit Ängsten der Menschen Politik gemacht, kritisierte der Sprecher.

„Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt"

Auch Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) machte auf eine Diskrepanz zwischen Corona-Neuinfektionszahlen des Landessanitätsstabs und den von Medien kolportierten Daten des Bundes aufmerksam. Via Pressesprecher kritisierte sie "die Darstellung der Zahlen aus dem Innen- und Gesundheitsministerium". So meldete am Samstag der Sanitätsstab des Landes 225 Neuinfektionen, die Bundesbehörden den Berichten zufolge zunächst 411.

Der extreme Unterschied in der Darstellung der Zahlen sei ein "Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt", so der Sprecher der Landesrätin. Der Landessanitätsstab Niederösterreich melde täglich um 8 Uhr die korrekten Zahlen nach Wien weiter. Wie der Bund dann zu den jeweils unterschiedlichen Zahlen komme, sei zwar zum Teil durch unterschiedliche Einmeldungen der einzelnen Teststationen erklärbar, aber insgesamt "schwer nachvollziehbar".

(Red./APA)

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