Wintersport

Die Squadra Azzurra fährt in einer eigenen Liga

Marta Bassino lässt schon beim ersten Rennen die Korken knallen.
Marta Bassino lässt schon beim ersten Rennen die Korken knallen.REUTERS
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Das erste Skirennen unter Coronabedingungen bringt einen italienischen Doppelsieg – und ein historisch schlechtes ÖSV-Resultat.

Der Applaus der wenigen Anwesenden verhallte am Fuße des Rettenbachgletschers, das Champagner-Gespritze fiel vor leeren Tribünen ein wenig verhaltener aus. Seit dem Saisonauftakt in Sölden ist klar: Ein Weltcuprennen kann problemlos unter Coronabedingungen über die Bühne gehen, den gebotenen Leistungen wird eine solche Veranstaltung aber nicht gerecht.

Denn sportlich war es ein würdiger Auftakt für diesen ungewissen Weltcupwinter. Marta Bassino gewann den Riesentorlauf vor Federica Brignone, die Italienerinnen machten da weiter, wo sie als stärkstes Damenteam der vergangenen Saison aufgehört haben. „Die Atmosphäre ist natürlich komisch, aber in mir drinnen bin ich sehr stolz“, sagte Edeltechnikerin Bassino, 24-jährige Skilehrer-Tochter aus dem Piemont. Für die Salomon-Athletin war es der zweite Weltcupsieg nach Killington im Vorjahr. Damals wie nun in Sölden folgte ihr Brignone auf Platz zwei. Die amtierende Gesamtweltcupsiegerin erklärte: „Ich kann meine Maske tragen und immer noch versuchen, die Beste zu sein.“

Wieder am Anfang. Die ÖSV-Damen hatten mit der Entscheidung überhaupt nichts zu tun, sie verbuchten gar das schlechteste Ergebnis in der 27-jährigen Sölden-Weltcuphistorie. Katharina Truppe fehlten als 15. fast vier Sekunden auf Bassino (+3,83), Stephanie Brunner wurde beim Comeback nach ihrem dritten Kreuzbandriss 17., Speed-Spezialistin Ramona Siebenhofer folgte auf Rang 19. Niemand aus dem elfköpfigen Aufgebot vermochte aufzuzeigen, es gab keine Ausreißer nach oben, keine Leistungsexplosion.

Was bei den perfekten Bedingungen hoch über dem Ötztal möglich gewesen wäre, zeigte in Abwesenheit von Landsfrau Mikaela Shiffrin (Rückenprobleme) die 26-jährige US-Amerikanerin Paula Moltzan, die mit Startnummer 62 in ihrem zweiten Weltcup-Riesentorlauf auf den zehnten Platz fuhr.

„Nicht das, was wir uns erwartet haben. Aber wir werden weiter kämpfen“, erklärte ÖSV-Damenchef Christian Mitter. „Es passt halt einfach nicht zusammen im Moment. Wir stehen dort, wo wir angefangen haben.“ ⫻

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