Der Mediator

Finale Drohung: Brexit auf die harte Tour

Schon öfter haben britische Blätter Boris Johnson zur Arbeit ermahnt. Derzeit wäre dieser Rat für den Premier äußerst dringend.
Schon öfter haben britische Blätter Boris Johnson zur Arbeit ermahnt. Derzeit wäre dieser Rat für den Premier äußerst dringend.In Pictures via Getty Images
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Der britische Regierungschef Boris Johnson riskiert viel im ermüdenden Prozess der Abtrennung seines Landes von der EU. Einige Blätter in London hoffen noch auf einen Bluff des radikalen Konservativen. Vereinzelt wird auch mit ihm gejubelt.

Ohne Not hat unlängst der britische Premier sich selbst, seinem Land und dem Kontinent eine Frist gesetzt, ab der die Verhandlungen mit der Europäischen Union gescheitert seien. Der Austritt des Landes aus der EU, dem es seit 1973 angehörte, ist bereits ein Faktum. Jetzt geht es nur noch um die Beziehungen nach der Scheidung. Boris Johnsons Ultimatum lief diese Woche ab. Es müsste also, wenn man den Chef der konservative Regierung beim Wort nähme, zu Neujahr ein „harter Brexit“ erfolgen – schlampige Verhältnisse nach dem Rosenkrieg. Wie reagieren britische Zeitungen auf diese Extremsituation, die voraussichtlich vor allem (aber nicht nur) ökonomisch verlustreiche Konsequenzen haben wird?

Viele waren am Samstag noch mit der Revolte des Nordens gegen die Regierung der Tories beschäftigt – wegen strengerer Maßnahmen zu Covid-19. Die Lockdown-Keule lag ihnen näher als das Langzeitdrama Brexit. Wie aber wird Johnsons Infight mit den Ex-Partnern bewertet? „No Deal and no Clue“ lautete die Schlagzeile des „Daily Mirror“. Ein ökonomisches Desaster drohe, wenn man aus der EU „krache“.

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