Österreich

1746 Fälle plus ein Minister – Einschränkungen bei Sozialkontakten

Alexander Schallenberg (ÖVP) dürfte sich am Montag beim Außenministertreffen in Luxemburg angesteckt haben.
Alexander Schallenberg (ÖVP) dürfte sich am Montag beim Außenministertreffen in Luxemburg angesteckt haben.APA/AFP/POOL/JEAN-CHRISTOPHE VER
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Der nächste Höchststand bei den Neuinfektionen hat sich abgezeichnet. Auch Außenminister Alexander Schallenberg ist positiv. Neue Verschärfungen sollen kommen.

Der Samstag begann mit einer falschen Rekordmeldung: 2317 Neuinfektionen habe es in den vergangenen 24 Stunden gegeben, so viele wie noch nie in Österreich, berichteten einige Medien. Grund für die enorme Steigerung zum Vortag, als 1163 Fälle dokumentiert worden waren, seien Nachmeldungen aus Wien und Niederösterreich. Doch als die schlechten Nachrichten bereits die Runde machten, hatte Wien die aktuellen Zahlen noch nicht einmal vermeldet.

Dementsprechend groß war der Unmut im Rathaus: Man habe von Freitag auf Samstag 599 neue Infektionen registriert und nicht, wie kolportiert, 828. Selbst wenn man sich die Rohdaten mit Doppelnennungen ansehe, komme man auf lediglich 661, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auf Twitter sprach er sogar von einer „glatten Lüge“. Er wisse, dass diese Zahlen aktiv an Medien herangetragen worden seien. Und von wem? Das sagte er nicht. Nur so viel: Hier werde bewusst mit Ängsten Politik gemacht.

„Ärgernis"

Ähnlich äußerte sich Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Der Sanitätsstab des Landes habe dem Bund am Samstag 225 Neuinfektionen gemeldet, aber nicht 411, wie „Krone“ und „Kurier“ berichtet hatten. Der große Unterschied sei ein „Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt“. Am Nachmittag stellten Innen- und Gesundheitsministerium die bundesweiten Zahlen richtig: Nicht 2317 neue Fälle gebe es, sondern 1747.

Auch das ist allerdings ein neuer Höchststand – der am Montag zu neuen Verschärfungen führen wird. Und zwar bundesweit. In einer Videokonferenz wollen Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober dann die nächsten Schritte mit den Ländervertretern besprechen. Ins Detail gingen beide vorerst nicht. Kurz sagte am Freitag nur, dass der besorgniserregende Trend nur durch die Reduktion von sozialen Kontakten zu stoppen sei – „was natürlich von uns allen Verzicht bedeutet“. Im Anschluss an die Videokonferenz sollen die Maßnahmen verkündet werden. Möglicherweise, war am Samstag aus Regierungskreisen zu hören, melde sich der Kanzler auch schon am Sonntag zu Wort.

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