Weniger Publikum

Neue Corona-Maßnahmen: Keine große Auswirkungen auf Kulturbetrieb

Man hofft auf die Treue des Publikums. (Symbolbild)
Man hofft auf die Treue des Publikums. (Symbolbild)(c) REUTERS (NACHO DOCE)
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Künftig muss die Maske auch während einer Vorstellung getragen werden, die Besucherzahl verringert sich auf 1.000. Häuser wie das Burgtheater oder die Volksoper werden von den neuen Regeln nicht wirklich tangiert.

Die Staatsoper und das Wiener Konzerthaus sind zwei der wenigen Kulturinstitutionen, die von den heute, Montag, bekannt gegebenen Besucherbeschränkungen von bisher 1.500 auf 1.000 Personen betroffen sein werden. In beiden Häuser hatten die abendlichen Zahlen bisher bei coronabedingt dynamischem Saalplan die Grenze knapp überschritten.

Seit der Wiedereröffnung der Staatsoper im September habe man rund 40.000 Zuschauer an 38 Abenden begrüßt, hieß es. An zwei Dritteln davon sei man über der nun eingezogenen Grenze von 1.000 Personen gelegen. Bis zu 1.114 Gäste wurden an einem Abend gezählt. Insofern rechnet man damit, künftig bis zu 10.000 Euro pro Abend zu verlieren. "Das schmerzt natürlich", unterstreicht man in der Staatsoper. Nach jetzigem Stand können diejenigen, die bereits Karten für künftige Vorstellungen gekauft haben, diese aber auch einlösen. Man müsse den Ausgleich dann durch ein etwaig geringeres Kontingent an der Abendkasse schaffen.

Spielbetrieb kann aufrecht erhalten bleiben

Häuser wie das Burgtheater oder die Volksoper werden von den neuen Regeln nicht negativ tangiert: Wie es seitens der Bundestheater Holding hieß, wurden in diesem Herbst am Burgtheater im Durchschnitt 500 Sitzplätze pro Abend verkauft, in der Volksoper lag die höchste Auslastung bei rund 850 Sitzplätzen. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten Vorstellung war dem Publikum bereits bisher als Empfehlung ausgesprochen worden, die Konsumation von Speisen und Getränken ist derzeit nur auf Vorreservierung möglich - ab Samstag fällt diese weg.

Die heute bekannt gegebene Beschränkung gewähre "jedenfalls die Aufrechterhaltung unseres regulären Spielplans und ist das Ergebnis des guten Dialogs mit der Kulturpolitik", so Holding-Geschäftsführer Christian Kircher. "Wir hoffen weiterhin auf die Treue unseres Publikums und danken schon jetzt, dass es all diese Maßnahmen verständnisvoll mitträgt." Die Bundestheater hätten ihre Verantwortung zur Bewältigung der Pandemie getragen und hätten restriktive Präventionskonzepte geschaffen, um den Spielbetrieb unter den derzeitigen Bedingungen aufrecht zu erhalten. "Diese Bemühungen wurden von der Politik auch anerkannt."

Im Wiener Konzerthaus war man auf drohende Einschränkung "bereits vorbereitet", wie es hieß. Bisher waren mit dynamischer Bestuhlung maximal rund 1.150 Gäste möglich, aber durch die Mehrfachdurchführung von Konzerten sei man bereits bisher "flexibel" gewesen. Nun werde man jene Tickets, die die Kapazität von 1.000 übersteigen, auf andere Termine umbuchen. Was die neue Maskenpflicht während der Vorstellungen betrifft, hält das Konzerthaus fest, dass man diese bereits vor der neuen Regelung im Haus eingeführt hat.

Auch im Musikverein nahm man die Ankündigungen ruhig auf. Bereits bisher habe man aufgrund der geltenden Abstandsregelungen die Grenze von 1.000 Besuchern eingehalten, hieß es aus dem Klassiktempel. Und die Verpflichtung, den Mund-Nasen-Schutz auch während der Aufführung zu tragen, habe man schon am vergangenen Freitag eingeführt.

In den Museen, wo derzeit Führungen mit bis zu zehn Personen stattfinden können, will man die Verordnung abwarten, um mögliche Auswirkungen auf den Betrieb abzuschätzen.

(APA)

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