Im dritten Jahresquartal wächst Chinas Ökonomie weiter an. Die Wirtschaft des Landes profitiert davon, dass das Infektionsrisiko seit Monaten eingedämmt ist.
Peking. In Pekings Innenstadt zeigt sich dieser Tage auf geradezu beeindruckende Weise die neue Normalität im Land: Dutzende Bagger und Kräne werken auf dem Gelände des alten Arbeiterstadions, um eine hochmoderne Fußballstätte für die Asienmeisterschaften im Jahr 2023 aus dem Boden zu stampfen. Nur einen Steinwurf entfernt strömen Kunden in den weltweit größten Adidas-Flagship-Store im Einkaufsviertel Sanlitun. Und mittendrin lärmt der Wochentagsverkehr in der 12-Millionen-Metropole wie eh und je: Lieferkuriere auf elektrischen Rollen schlängeln sich auf den Trottoir zwischen Menschenmengen durch, schwarze Limousinen stecken im Feierabendstau fest.
Der Eindruck einer brummenden Wirtschaft wird auch von den am Montag von der Regierung publizierten Quartalszahlen untermauert: Gut ein halbes Jahr nach den massiven Lockdowns in der Volksrepublik ist die Wirtschaft im dritten Quartal um 4,9 Prozent gestiegen – und befindet sich damit wieder auf Vorkrisen-Niveau. Rechnet man den nahezu vollständigen Stillstand vom Frühjahr mit ein, so ist das Bruttoinlandsprodukt in den letzten neun Monaten dennoch bereits um 0,7 Prozent gestiegen. Chinas Erholung habe sich ausgeweitet und sei mittlerweile weniger auf Investionsstimuli angewiesen, heißt es in einer ersten Analyse der Wirtschaftsforschungsberatung Capital Economics mit Sitz in London.