Die Partei des linken Ex-Präsidenten Evo Morales hat die Präsidentenwahl nach ersten Ergebnissen spektakulär gewonnen. Kandidat Luis Arce versprach, das Land zu versöhnen.
Bolivien vollzieht eine politische Rolle rückwärts. Luis Arce, der Kandidat der Partei von Evo Morales, hat die Präsidentschaftswahlen im ersten Wahlgang gewonnen. Das lassen die Nachwahlumfragen am Wahlabend vermuten: Morales' ehemaliger Wirtschaftsminister und Spitzenkandidat der Bewegung zum Sozialismus (MAS), gewann den Exit Polls zufolge 52,4 Prozent der Stimmen. Arces engster Rivale, der gemäßigte Ex-Präsident Carlos Mesa, erreichte 31,5 Prozent. Und auf den ultra-rechten Kandidaten Luis Fernando Camacho, der vor einem Jahr die Proteste gegen den Präsidenten Evo Morales angeführt hatte, entfielen nun 14 Prozent.
Sollte sich dieses Ergebnis in den Endergebnissen bestätigen – die erst am Dienstag bekannt gegeben werden –, wäre dies ein spektakuläres Comeback. Arces Stimmanteile entsprechen in etwa jener Mehrheit, die Evo Morales bei seiner ersten Wahl 2005 einfahren konnte. Einen dermaßen deutlichen Sieg hatten selbst innerhalb der Morales-Partei die wenigsten für möglich gehalten.