Wissenschaft

Die Jugend pfeift auf die Demokratie

Die bisher größte Datenanalyse zum Thema zeigt: Jüngere Generationen sind global immer unzufriedener mit der „besten Staatsform“. Begeistern lassen sie sich nur von Populisten.

Ach, die Jugend! Sie hat das Interesse an der Politik verloren und weiß nicht mehr zu schätzen, dass sie in einer freien Gesellschaft lebt: Ist das nur ein Klischee der Älteren? Forscher vom „Center for the Future of Democracy“ an der Uni Cambridge haben das Ansehen der Demokratie unter jungen Generationen auf den bisher größten Prüfstand gestellt: Daten von 4,8 Millionen Befragten in 160 Ländern, der Zeitraum reicht von 1973 bis 2020. Das Ergebnis: Es stimmt nicht nur, es ist schlimmer als gedacht. „Was wir herausgefunden haben, ist zutiefst beunruhigend“, muss man da lesen. Die bessere Nachricht: Österreich sei noch vergleichsweise ein gelobtes Land.

Bisher ließen sich punktuelle Umfragen abgeklärt deuten: Es gehöre eben zum Jungsein dazu, alles radikal in Frage zu stellen, und zum Alter die Einsicht, als freier Bürger im besten aller Systeme zu leben. Aber das ist nun widerlegt. Die Daten gehen Jahrzehnte zurück und vergleichen die Einstellung von Menschen aus vier Generationen: Millennials (die im neuen Jahrtausend volljährig wurden), Generation X, Babyboomer und in der Zwischenkriegszeit Geborene. So zeigt sich im globalen Schnitt: Jede Generation ist unzufriedener als die älteren, als diese in der gleichen Lebensphase befragt wurden.

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