Disney warnt vor Rassismus in "Peter Pan" und Aristocats"

THE ARISTOCATS Date: 1970 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Mandatory credit line: Image courtesy YOU MUST CREDIT COPYRIGH
THE ARISTOCATS Date: 1970 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Mandatory credit line: Image courtesy YOU MUST CREDIT COPYRIGH(c) imago images/Ronald Grant (Mary Evans Picture Library via w)
  • Drucken

Disney versieht zwei weitere Klassiker mit Rassismus-Warnungen: Peter Pan, weil er Schmuck von indigenen Völkern trägt und "Aristocats" wegen einer schielenden, ostasiatisch aussehenden Katze.

In seinem Bemühen um Political Correctness versieht der US-Unterhaltungskonzern Disney seine Filme seit einiger Zeit mit Warnungen, wenn Figuren oder Passagen rassistische Klischees bedienen. Eine solche Warnung hat Disney auf der hauseigenen Streaming-Plattform Disney + nun auch seinen Klassikern "Peter Pan" oder "Aristocats" hinzugefügt. In einem Text wird angezeigt, dass die Zeichentrickfilme herabwürdigende Darstellungen von Minderheiten beinhalten.

Die Stereotype in Disney-Filmen "waren damals falsch und sind es auch heute noch", heißt es in den neuen Einblendungen. Zuschauer können die Hinweise nicht überspringen.

Abonnenten sehen die neuen Einblendungen zum Beispiel, wenn der Disney-Held Peter Pan im gleichnamigen Zeichentrickfilm von 1953 Schmuck von indigenen Völkern anlegt. Jemand murmelt dabei das Wort "Rothäute". Im Film "Aristocats" von 1970 erscheint der Text, wenn eine schielende, ostasiatisch aussehende Katze singt und mit Esstäbchen auf einem Klavier spielt.

Will "schädliche Wirkung" anerkennen

Disney betont in den Hinweisen, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre "schädliche Wirkung" anerkennen. Man wolle "daraus lernen und zu Gesprächen anregen". Bei der Auswahl der problematischen Szenen ließ sich das Unternehmen von afro-amerikanischen Filmkritikern beraten.

Bereits in der Vergangenheit hatte Disney auf "veraltete kulturelle Darstellungen" in seinen Filmen hingewiesen, darunter bei "Susi und Strolch", "Dumbo“, dem "Dschungelbuch" und dem hierzulande wenig bekannten Film "Onkel Remus' Wunderland".

Begonnen hat der Konzern damit vergangenen November.  Die neuen Einblendungen folgen einer Reihe von Maßnahmen des US-Unternehmens, sich mit Rassismus und Stereotypen in den eigenen Filmen auseinanderzusetzen. Kritiker hatten Disney zuvor vorgeworfen, Filmklassiker ohne kritische Einordnung zu zeigen. Bereits im Juni kündigte das Unternehmen an, auch einige Attraktionen in den Disney-Freizeitparks überarbeiten zu wollen.

(APA/AFP/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.