Preisverdacht

Clemens Maria Schreiner: Ohne Sprungbrett zur Spitze

Moderator und Kabarettist. Clemens Maria Schreiner trifft den Nerv der Zeit.
Moderator und Kabarettist. Clemens Maria Schreiner trifft den Nerv der Zeit.(c) Christine Pichler
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Clemens Maria Schreiner erhält den Österreichischen Kabarettpreis. Im Gespräch erzählt er, dass die Coronakrise nicht die erste Zäsur in seinem Leben ist.

Im Sommer ist es Clemens Maria Schreiner zum ersten Mal passiert, dass er einen Auftritt absagen musste, weil zu viele Zuschauer angemeldet waren. Das hätte er sich auch nicht gedacht, als er früher im Theater am Alsergrund noch hoffend wartete, ob vielleicht doch noch vier Leute auftauchen, damit eine zweistellige Zahl an Zuschauern zusammenkommt und der Auftritt stattfinden kann. Diesmal lag die Schuld bei den Coronabeschränkungen: Es hatten sich mehr Leute angemeldet, als in dem kleinen Saal erlaubt waren – der Auftritt fand nicht statt. Dass Schreiner diese Anekdote mit einem Lächeln im Gesicht erzählt, liegt nicht nur an seinem grundsätzlich entspannten Gemüt, sondern auch daran, dass er kurz davor mit dem Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet worden ist. Und zwar mit dem Hauptpreis, ohne davor je den Förder- oder Programmpreis bekommen zu haben, die traditionell stärker den Nachwuchskünstlern gewidmet sind. Der 31-Jährige, der mit fünfzehn Jahren als Gymnasiast begonnen hat, Programme zu schreiben, erreicht quasi ohne Sprungbrett die Spitze der heimischen Kabarettanerkennung.

Fokus auf das Kabarett. Dabei macht er darauf aufmerksam, dass die Coronakrise vor allem den „Mittelbau“ der Kabarettkolleginnen und -kollegen erschüttert hat: „Alle zwischen ,Naja, ich spiele einmal im Monat wo‘ und ,mir ist’s eh wurscht, weil meine Enkel müssen nie mehr was arbeiten‘ hat es schwer getroffen.“ Also jene, die ohne Nebenjobs ihr Einkommen aus den Auftritten lukrieren. „Ich war ja in meinen Anfängen in einer Luxussituation, dass ich mich gleich auf das Kabarett fokussieren konnte“, erzählt Schreiner.

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