Lokalaugenschein

Wirte, die „Teufel der Nation“?

++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: SPERRSTUNDE IN DER WESTLICHEN GASTRONOMIE AUF 22 UHR VORVERLEGT
++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS: SPERRSTUNDE IN DER WESTLICHEN GASTRONOMIE AUF 22 UHR VORVERLEGTAPA/BARBARA GINDL
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Die frühe Sperrstunde um 22 Uhr in Tirol, Salzburg und Vorarlberg steht zunehmend in Kritik – nicht nur von Gastronomen. Destination Hausparty heißt es spätabends dann oft.

„Ich muss euch jetzt leider bitten, zu gehen - wir schließen”. Ein Blick auf die Uhr zeigt 22 Uhr. Noch schnell wischt der Kellner des Lokals in der Innsbrucker Innenstadt die Tische ab, die letzten Rechnungen werden beglichen. Sperrstunde.

Vor den Lokalen bilden sich Menschentrauben. Manche lösen sich nach einer kurzen Verabschiedung auf, andere hingegen ziehen als Gruppe weiter – Destination: Hausparty. „Um 10 geht man halt einfach noch nicht heim”, sagt eine junge Frau. Die Sperrstunde stößt bei jungen Leuten auf wenig Verständnis.

Vor rund drei Wochen haben die Bundesländer Tirol, Salzburg und Vorarlberg aufgrund steigender Infektionszahlen die Sperrstunde von 22 Uhr ausgerufen - vorerst nur für drei Wochen, zuletzt wurde die Maßnahme in allen drei Bundesländern verlängert. Betroffen sind Restaurants, Bars, Gasthäuser und in Tirol auch Hotels. Zusätzlich hat die Bundesregierung am Montag ein Maximum von sechs Personen indoor festgelegt, das auch in der Gastronomie pro Tisch gilt. Private Räume sind ausgenommen.

Der Hintergrund der Sperrstunde ist simpel: Ein steigender Alkoholpegel führe zu sinkendem Verantwortungsbewusstsein, Abstand halten und Maske würden in Vergessenheit geraten. Soweit die Argumentation der Befürworter.

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