Ohio ist auch 2020 einer der umkämpften Swing States - hier ein Bild aus Circleville, wo Trump-Anhänger eine Präsidenten-Pappfigur aufstellen.
Wahlleute

Swing States: Die vielen Wege ins Weiße Haus

Alle vier Jahre richtet sich der Blick in der US-Wahl-Berichterstattung auf die Swing States - die US-Bundesstaaten, wo weder Republikaner noch Demokraten siegessicher sind. Das Ziel ist klar: 270 Wahlleute. Der Weg dorthin führt durch den „Rust Belt“.

Viele Wege führen nach Rom. Und das gilt auch für den Weg ins Weiße Haus. Durch das Wahlleute-System dreht sich im Vorfeld und in der Nacht der US-Präsidentschaftswahlen vieles um sogenannte „Swing States“ oder „Battleground States“ - etwas holprig übersetzt mit „Pendel-/Schaukel-Staaten“ bzw. „Schlachtfeld-Staaten“. Denn obwohl zum Beispiel Kalifornien die meisten Wahlleute (55) zu vergeben hat, findet dort kaum Wahlkampf statt. Denn Kalifornien wählt traditionell den demokratischen Kandidaten - und das mit deutlichem Abstand. Da der Sieger in einem Bundesstaat (mit wenigen Ausnahmen) alle Wahlleute für sich beanspruchen kann, nennt man das das „The Winner Takes It All“-Prinzip - „Der Gewinner bekommt alle(s)“. Warum sollte Donald Trump also in Kalifornien ohne Erfolgsaussichten wahlkämpfen, wenn es in anderen Staaten knapp hergeht? Eben. Das ist der Grund, warum sich der Wahlkampf Jahr für Jahr auf einige jene Bundesstaaten konzentriert, wo ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert ist.

Hochburgen der Demokraten

Washington 12
Oregon 7
Kalifornien 55
Illinois 20
New York 29
Vermont 3
Massachusetts 11
Rhode Island 4
Connecticut 7
New Jersey 14
Delaware 3
Maryland 10
Washington D.C. 3
Hawaii 4
SUMME 182

Sehr wahrscheinliche Wahlsiege der Demokraten

Colorado 9
New Mexiko 5
Maine 3 (von 4)
Virginia 13
SUMME 30

Die Wahlkampfstrategen sind auf der Suche nach den magischen 270 Wahlleuten. Das ist die Zahl, die einem Kandidaten am Wahlabend die Mehrheit der Wahlleute sichert. Um diese Zahl zu erreichen, sprechen US-Wahl-Beobachter gerne von „Paths“, also „Wegen“. Und diese Wege führen durch die Swing States. Die Kandidaten rechnen also: „Ich habe 200 Wahlleute fix durch 'treue' Bundesstaaten. In welchen Bundesstaaten kann ich also durch gezielte Themensetzung und Wahlkampfauftritte dafür sorgen, dass ich die restlichen 70 Wahlleute bekomme?“. Die Rechnung von Joe Biden könnte etwa wie folgt aussehen:Die Summe der eher fixen demokratischen Wahlleute ist also 212. Fehlen Biden also noch 58 Wahlleute. Logisch, dass da Florida mit seinen 29 Wahlleuten die Demokraten (bzw. auch die Republikaner) deutlich näher zum Ziel bringt.

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