Stadtpolitik

Altes Landgut oder: Von der Poesie im Verteilerkreis

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Der Namenszauber einer U-Bahn-Station und die Wiener Planungswirklichkeit: Besuch in Favoriten.

Auch wenn wir Überraschungen lieben, ist uns nicht jede Überraschung lieb. Etwa eine Überraschung jener Art, von der uns Oskar Aichinger berichtet, in seinem jüngst bei Picus erschienenen Band „Fast hätt ich die Stadt verlassen“. Auf seinen Stadterkundungen hat sich der Jazzpianist und Komponist verleiten lassen, in Augenschein zu nehmen, was sich hinter dem poetischen U1-Stationsnamen Altes Landgut verbirgt, schließlich: „Da scheint sich anheimelnd Ländliches, gepaart mit aristokratisch gewirkter Geschichte, anzukündigen.“

Gewiss, wer würde nicht ähnlich empfinden, solang es ihn/sie nicht (wie Aichinger) womöglich dazu treibt, am viertletzten Halt Richtung Oberlaa ans Licht zu klimmen – und dort das zu finden, was eben einzig da zu finden ist: den Verteilerkreis Favoriten nämlich.
Wer nach der Erklärung für die charmante Bezeichnung eines so uncharmanten Ortes sucht, wird nichts Überzeugendes entdecken: Ein historisches Anwesen namens Altes Landgut habe es zwar gegeben, sei allerdings keineswegs in unmittelbarer Nähe des Verteilerkreises lokalisiert gewesen, wird berichtet.

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