World Series

Der Showdown der Gegensätze

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Werden die Superstars der Los Angeles Dodgers dieses Mal ihrer Favoritenrolle im Finale der Baseball-World Series gerecht?

Arlington. Los Angeles Dodgers gegen Tampa Bay Rays ist zugleich ein Duell zwischen West- und Ostküste, zwischen der glamourösen Baseball-Großmacht aus Kalifornien und dem hartnäckigen Underdog aus Florida. In den USA sind die 116. World Series angelaufen, das größte Sport-Spektakel nach dem Super Bowl, spätestens am Ende der Best-of-seven-Serie am 29. Oktober kennt die Major League Baseball ihren neuen Champion (1. Spiel: Mittwoch 2 Uhr Mesz; alle Spiele live auf Dazn).

Bemerkenswert dabei: Die Basketballer der Los Angeles Lakers haben vor gut einer Woche schon den NBA-Titel an die Pazifikküste geholt, zwei Wochen zuvor allerdings ging der Stanley Cup an die Eishockey-Stars von Tampa Bay Lightning. Die World Series bestimmen also die neue Sport-Hauptstadt der USA.

Gespielt wird allerdings im brandneuen Globe Life Field in Arlington, Texas. Hier wurden auch schon die Play-off-Duelle ausgetragen, auch im US-Baseball gilt coronabedingt das Blasenprinzip. Dafür dürfen 11.500 Zuschauer in die Arena, immerhin ein Viertel der Kapazität, die Tickets sind freilich schon weg. Die komplette reguläre Saison hatte noch ohne Fans stattgefunden, die Teams waren für ihre jeweils nur 60 statt der sonst üblichen 162 Spiele quer durch das Land geflogen. Zahlreiche Profis hatten sich infiziert, immer wieder mussten Partien verschoben werden.

Diesen gekürzten Grunddurchgang haben die Dodgers mit der besten Bilanz beendet (43:17 Siege), sie sind das beste Team der Liga, die Gehaltsliste des Starensembles um Clayton Kershaw und Mookie Betts übertrifft jene der Tampa Bay Rays um das Dreifache. Hier das knapp hinter den Lakers zweitbeliebteste Team aus der Glamour-Metropole mit fast vier Millionen Stadionbesuchern in der Vorsaison, dort ein Außenseiter ohne klingende Namen im Kader, dessen Zuschauerschnitt ohnehin nur im Bereich der aktuell erlaubten Höchstzahlen liegt.

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Doch die Rays sind eines der wohl am besten gemanagten Sport-Franchise-Unternehmen in Nordamerika, sie haben die zweitbeste Bilanz im Grunddurchgang (40:20) vorzuweisen und im Play-off die New York Yankees und die Houston Astros verabschiedet. „Wir sind kein Team, das aus Superstars besteht. Wir sind ein Team, das aus den Möglichkeiten das Beste macht“, sagt Manager Kevin Cash der „New York Times“.

Um den Titel betrogen

Die Frage lautet nun: Werden die Dodgers dieses Mal ihrer Favoritenrolle gerecht? Die Kalifornier stehen zum dritten Mal in vier Jahren im Finale. 2017 unterlagen sie den Astros, auch weil die Texaner systematisch die Zeichen der gegnerischen Catcher ausgespäht haben (Sign-Stealing-Skandal), 2018 erwiesen sich die Boston Red Sox als zu stark. Auch heuer stand das Team schon vor dem Aus und musste in der National-League-Finalserie gegen die Atlanta Braves einen 1:3-Rückstand wettmachen.

Triumphieren die Dodgers allerdings, wäre es ihre erste Meisterschaft seit 1988. Auch damals haben die Basketballer vorgelegt. Überhaupt hat 1988 zum ersten Mal eine Stadt den Champion von NBA und World Series beheimatet: Los Angeles mit den Lakers und den Dodgers.

(joe)

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