Mexiko/USA

Der Paradesoldat als Pate des Drogenkartells

Ein Bild aus der Zeit als er noch Mexikos Verteidigungsminister war: General Salvador Cienfuegos Zepada.
Ein Bild aus der Zeit als er noch Mexikos Verteidigungsminister war: General Salvador Cienfuegos Zepada.REUTERS
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Ex-Verteidigungsminister Cienfuegos soll als Schutzherr der brutalen Drogenbande H-2 fungiert haben. Seine Verhaftung in den USA löste in seiner Heimat Schockwellen aus, zumal das Militär bisher einen guten Ruf hatte.

Großgewachsen, harte Gesichtszüge, die Uniformjacke mit Orden übersät, stocksteif beim Salutieren: General Salvador Cienfuegos Zepada stellt so etwas wie einen Paradekrieger dar. Als Verteidigungsminister Mexikos von 2012 bis 2018 war er im In- wie im Ausland hoch angesehen, kommandierte er doch die Armee im Kampf gegen die berüchtigten Drogenkartelle. Doch das ist nur General Cienfuegos Rolle als Dr. Jekyll. Als Mr. Hyde hingegen war er in seiner Ministerzeit Schutzherr des extrem brutalen H-2-Drogenkartells. Sein Spitzname: „Padrino“ (der Pate).

Am Donnerstag vergangener Woche klickten nach seiner Ankunft am Flughafen von Los Angeles die Handschellen. Monatelang hat die US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) in Kooperation mit anderen Sicherheitsapparaten gegen Cienfuegos ermittelt. In der Anklageschrift der New Yorker Staatsanwaltschaft wird ihm vorgeworfen, zwischen Dezember 2015 und Februar 2017 an der Produktion und Lieferung von Tausenden Kilogramm Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana in die USA beteiligt gewesen zu sein; er habe dem H-2-Kartell auch durch Ausschaltung von Rivalen geholfen und Bandenmitglieder in Regierungskreise eingeführt; zudem habe er ihm bekannte Informationen über US-Ermittlungen gegen Drogenbanden an das H-2-Kartell weitergeleitet.

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