Pizzicato

Der Corona-Flüchtling

Markus Rogan hat das Ein-, Unter- und Abtauchen internalisiert. In Psychologie-Schulbüchern wird seine Quarantäne-Flucht als Krisenmanagement by Rogan eingehen.

Markus Rogan kann von Glück reden, dass Israel ihm nicht den Mossad hinterhergeschickt hat, als er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Corona-Quarantäne floh. Agenten hätten ihn postwendend zurückgebracht, und die Isolation wäre wohl weniger komfortabel ausgefallen als in einem Strandhotel des Fußball-Nationalteams mit Room-Service in Caesarea. Neben allem anderen droht ihm ein Imageschaden als Mentalcoach. Seine Panikreaktion könnte als Paradebeispiel, wie man es nicht macht, Eingang finden in Psychologie-Schulbüchern – als Krisenmanagement by Rogan.

Als Schwimmer hat Rogan die Abläufe des Ein-, Unter- und Abtauchens internalisiert. Unverdrossen seine Bahnen ziehen, nicht zu viel Wasser schlagen und eine perfekte Wende hinlegen: Dies hat er in Tel Aviv vorexerziert. Womöglich war er verzweifelt über das Ausscheiden des israelischen Teams und darüber, dass die Fußballer seine Anleitungen nicht umgesetzt und ins Tor getroffen hatten.

Rogan setzt den Exodus des österreichischen Trainerstabs aus dem israelischen Team fort. Ihn trifft der Bannstrahl Reuven Rivlins, des israelischen Präsidenten und großen Fußballfans. Einzig Premier Benjamin Netanjahu, der selbst in Caesarea lebt, kann Rogan jetzt aus der Patsche helfen. Der Überlebenskünstler hat sich oft genug selbst aus einer Klemme befreit.

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