Gastkommentar

Wiener Denkmäler: Lueger, wer sonst?

Peter Kufner
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Natürlich war Karl Lueger kontrovers – und es gibt keinen Grund, warum er es nicht auch heute noch sein sollte. Devote Heldenverehrung produziert bloß Langeweile. Bei aller Kritik gebührt ihm jedenfalls das Denkmal am Ring.

Wer, wenn nicht Karl Lueger, sollte ausgerechnet in Wien ein Denkmal haben? Der Polenkönig Jan Sobieski vielleicht, der 1683 zwar nicht das Abendland vor dem Islam gerettet hat, sehr wohl aber Wien vor einer kolossalen Plünderung. Aber da waren früher die Deutschnationalen dagegen – und jetzt die Anti-Deutschnationalen. Lueger hat von allen Wiener Bürgermeistern immer noch am meisten „name recognition“.

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„Das Karl-Lueger-Bashing mit Denkmalsturzversuch ist das Gegenteil von Differenziertheit“, meinen Konstanze Sailer
und Dominik Schmidt.

Die beste Studie über ihn und seine Politik stammt übrigens aus Amerika, von John Boyer aus Chicago. (Es wäre interessant, wie viele der Eiferer wider den „schönen Karl“ sie gelesen haben. Keine Angst: Es gibt eine deutsche Übersetzung.) Lueger und seine Partei haben Wien zwar nur relativ kurze Zeit verwaltet. Danach kam das „Rote Wien“, das zweifellos über große Strahlkraft verfügte. Aber keiner seiner Bürgermeister hat einen ähnlichen Nimbus erreicht (nicht einmal in ihrem Ausgedinge als Bundespräsidenten).

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