Fahrbericht

Mercedes: Mehr Kofferraum oder E-Antrieb, das ist hier die Frage

Taxifahrer werden das Hybridmodell lieben – auch deshalb, weil sie selten viel Gepäck transportieren müssen.
Taxifahrer werden das Hybridmodell lieben – auch deshalb, weil sie selten viel Gepäck transportieren müssen.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Mercedes bietet auch seine Dieselmodelle mit Hybridantrieb an, in der Limousine muss man dafür Abstriche hinnehmen.

Wien. Die E-Klasse von Mercedes ist kein kleines Auto. 4,9 Meter lang, ein Radstand von fast drei Metern – nachvollziehbar, dass dieses Modell das beliebteste bei Taxiunternehmen ist. Sie werden sich auch am meisten darüber freuen, dass Mercedes jetzt auch seine Dieselmodelle mit elektrischer Unterstützung anbietet. Der Elektromotor hilft, den Verbrauch der ohnehin sehr sparsamen und guten Dieselmotoren der Stuttgarter noch weiter nach unten zu bringen, und erlaubt für eine gewisse Strecke abgasfreies Fahren, das man gerade städtischen Kunden entsprechend anpreisen kann.

Vor allem aber braucht man bei Taxifahrten normalerweise keinen großen Kofferraum. Und das ist ein Vorteil, wenn man das Hybridmodell der E-Klasse-Limousine, in unserem Fall den 300de 4Matic, wählt.
Das Problem bei einem Auto, das für einen Verbrennungsmotor konstruiert wurde, ist der Platz: Wo bringt man den Elektromotor, vor allem aber die Batterie unter? Für den Akku bleibt nur der Kofferraum – und das wirkt sich auf das Ladevolumen aus. Statt 540 Litern fasst der Kofferraum der E-Limousine in der Hybridversion nur noch 370 Liter. Wer Gepäck für vier Personen unterbringen will, scheitert aber nicht nur an der Kapazität, sondern auch an der Stufe im Kofferraum. Der Akku ist nämlich unter einer Erhebung untergebracht, die es schwer macht, einen Koffer seitlich stehend zu verstauen.

Ein Blick in den Kofferraum.
Ein Blick in den Kofferraum.(c) Die Presse (Clemens Fabry)

Wir wissen nicht, wie viele Familien mit einer E-Limousine in den Urlaub fahren. Mit der Hybridversion werden es aber auf jeden Fall wenige sein.

E-Reichweite 42 bis 50 Kilometer

Dafür ist man aber sehr sparsam unterwegs. In unserem kurzen Test kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern – wobei wir zugeben müssen, den Akku nicht immer aufgeladen zu haben. Tut man es doch, zeigt die E-Klasse eine rein elektrische Reichweite von 65 Kilometern an. In der Praxis sind es eher zwischen 42 und, wenn man die 306 Pferde an Systemleistung weitgehend im Stall lässt, 50 Kilometer.
Die E-Klasse kostet als Dieselversion ab 50.830 Euro, der E 300de beginnt bei 64.500 Euro, mit Allradantrieb (4Matic) kommt die Hybridversion auf 67.260 Euro. (rie)

Compliance-Hinweis: Testfahrzeuge wurden von den Herstellern kostenfrei zur Verfügung gestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2020)

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