Energiebranche

Kärnten einigt sich mit RWE über Kelag

EGGENBERGER
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Der Syndikatsvertrag zwischen dem Land Kärnten und dem deutschen Energiekonzern RWE wird um zehn Jahre verlängert.

Das Land Kärnten hat sich mit dem deutschen Energiekonzern RWE auf eine Verlängerung der Eigentümer-Partnerschaft beim Landesversorgers Kelag verständigt. Der seit 2001 bestehende Syndikatsvertrag wurde um weitere zehn Jahre bis 2030 verlängert.

„Unsere Beteiligung an der grünen Kelag passt perfekt in unsere strategische Ausrichtung“, sagt RWE–Vorstandschef Rolf Martin Schmitz. Die Kärntner helfen dem Energiekonzern dabei, den Anteil an Erneuerbaren Energien zu erhöhen und bis 2040 klimaneutral zu werden.

Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser lobt die Zusammenarbeit mit den Deutschen und hebt die Bedeutung der Kelag für das Land hervor: Insgesamt generiere sie eine Wertschöpfung von 530 Mio. Euro und sichere 4500 Arbeitsplätze. 2019 setzte die Kelag 1,3 Mrd. Euro um und wies einen Gewinn von 112 Mio. Euro aus.

Begehrtes Kaufobjekt

Für Kaiser ist die Verlängerung des Syndikatsvertrags mit einer gewissen Genugtuung – und Sicherheit – verbunden. Denn als Kärnten vor fünf Jahren wegen der Haftungen für die Skandalbank Hypo Alpe Adria vor dem Bankrott stand und vom Bund gestützt werden musste, wurde über den Verkauf der Kelag-Anteile diskutiert, um die Schulden zu begleichen. Die Kärntner Anteile wurden damals auf etwa 300 Mio. Euro geschätzt.

Der teilstaatliche Stromkonzern Verbund, der bereits 35 Prozent an der Kelag hält, wollte zukaufen – die Wasserkraft-Assets der Kelag passen perfekt ins Verbund-Portfolio. Doch die Kärntner, allen voran der Landeshauptmann, weigerten sich vehement zu verkaufen – und setzten sich letztlich durch. Das Land hält zusammen mit RWE via Kärntner Energieholding 51 Prozent der Anteile, zudem besitzt RWE weitere 12,8 Prozent. Der ehemalige Bundeskanzler, Wolfgang Schüssel, sitzt im RWE-Aufsichtsrat.

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