Löhne

Krisendeal für den Handel

Die Chefverhandlerin der Arbeitnehmer, Anita Palkovich, ist mit dem Ergebnis der KV-Verhandlungen zufrieden.
Die Chefverhandlerin der Arbeitnehmer, Anita Palkovich, ist mit dem Ergebnis der KV-Verhandlungen zufrieden. (c) APA/ROBERT JAEGER
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Die Sozialpartner einigten sich bei den KV-Verhandlungen auf einen „guten Kompromiss“. Gefeilscht wurde vor allem um Bonusgelder.

Wien. Die Metaller haben es Ende September vorgemacht. Schon in der ersten Lohnrunde einigte man sich völlig überraschend auf eine Anpassung des Kollektivvertrags an die ungewohnte Krisenzeit. Am Mittwoch zog der Handel nach. Knapp elf Stunden sind sich die Verhandlungsteams gegenübergesessen. Erst zu später Stunde verkündeten die Chefverhandler eine Einigung. Zum ersten Mal überhaupt erreichte man eine solche in der ersten Verhandlungsrunde.

Die Sozialpartner einigten sich bei den KV-Verhandlungen auf einen Deal, mit dem beide Seiten leben können. Es war „heuer kein einfacher Weg“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik, der sich insgesamt zufrieden zeigte. Die gewerkschaftliche Chefverhandlerin, Anita Palkovich, sprach von einem „guten Kompromiss in schwierigen Zeiten“, von dem die Handelsangestellten langfristig profitieren würden. In vielen Punkten – etwa bei der Erhöhung des kollektivvertraglichen Mindestgehalts um 1,5 Prozent – waren sich die Sozialpartner rasch einig. Die Arbeitgeberseite liebäugelte ursprünglich mit einem niedrigeren Prozentsatz, ist in diesem Punkt der Arbeitnehmerseite aber letztlich entgegengekommen. Großen Verhandlungsspielraum gab es angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation ohnehin nicht. Die Androhung von Streiks war dieses Jahr aus Sicht der Gewerkschafter keine Option, und so konnten die Vertreter der Arbeitnehmer jede Lohnerhöhung als Verhandlungserfolg verbuchen.

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