Europa League

Rapid war dem Traumstart gegen Arsenal so nah

Ercan Kara war einer der Aktivposten
Ercan Kara war einer der AktivpostenGEPA pictures
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Rapid spielte gegen Arsenal nicht einfach nur mit, sondern führte auch verdient. Späte Tore seiner Stars aber ließen letztlich den englischen Spitzenklub über einen 2:1-Sieg jubeln.

Wien. Der sensationelle Start in die Gruppenphase der Europa League war für Rapid zum Greifen nah, am Ende aber ging der Auftakt gegen den englischen Spitzenklub Arsenal 1:2 verloren. Taxiarchis Fountas hatte Österreichs Vizemeister in Führung gebracht (51.), ein Doppelschlag von David Luiz (70.) und Pierre-Emerick Aubameyang (74.) drehte die Partie. Die Hütteldorfer blieben für ihren starken Auftritt unbelohnt.

Für Rapid ist es nach der unfreiwilligen Absenz im Vorjahr ein Comeback auf der Europacup-Bühne. Mit Arsenal wartete gleich im ersten Heimspiel der erhofft attraktive Gegner, statt der gewohnt lautstarken Unterstützung eines ausverkauften Allianz Stadions – ohrenbetäubend war nur die eingespielte Musik – erklangen die bemühten Anfeuerungen der Corona-bedingt lediglich 3000 Fans. In den Heimspielen gegen Dundalk (5. November) und Molde (10. Dezember) werden es nur noch halb so viele sein, und selbst das nur, wenn die ab Sonntag gültigen Regeln bis dahin halten.

Europa League - Group B - SK Rapid Wien v Arsenal
Europa League - Group B - SK Rapid Wien v ArsenalREUTERS

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer setzte auf eine Dreierkette und seine stärkste Elf. Diese beinhaltet neuerdings auch Marcel Ritzmaier, der am Wochenende im ÖFB-Cup mit zwei Toren eine starke Vorstellung gegeben hatte. Bei Arsenal schonte Mikel Arteta im Hinblick auf den Premier-League-Hit gegen Leicester City am Sonntag einige Stars, darunter Pierre-Emerick Aubameyang, an seiner Stelle stürmte der englische U21-Teamspieler Eddie Nketiah.

Meinungen, Reaktionen

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir haben auf unglaublich gutem Niveau gespielt und sehr wenig zugelassen. Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen, wenn überhaupt. Die eine oder andere Entscheidung des Schiedsrichters war nicht zu verstehen. Er hat es nicht gepfiffen und uns damit nicht geholfen. Ich bin unglaublich zufrieden mit der Mannschaft, aber glücklich wäre ich gewesen, wenn wir uns belohnt hätten. Beim 1:1 kommt Strebinger zu spät, aber das passiert im Fußball. Arsenal ist mit der ersten Chance zurück ins Spiel gekommen.“

Mikel Arteta (Arsenal-Trainer): „Rapid war gut organisiert und sehr engagiert. Das Gegentor hat das Spiel kompliziert gemacht, aber wir haben gut reagiert. Wir hatten die Chance, zu rotieren, und sind glücklich, gewonnen zu haben.“

Die Partie begann flott, aber keineswegs als ungleiches Duell. Rapid wirkte mit den beiden Sechsern Srdjan Grahovac und Dejan Ljubicic vor der Abwehrkette stabil, ließ die flinke Angreifer des englischen Tabellenfünften erst gar nicht Tempo aufnehmen. Bezeichnend, dass Torhüter Richard Strebinger erstmals nach einem Freistoß gefordert war, er hielt den Kopfball von David Luiz (15.).

Rapid spielt, der Arsenal-Coach tobt

In Ballbesitz suchten die Hausherren oft Ritzmaier auf der linken Seite, das Zusammenspiel zwischen dem umtriebigen Taxiarchis Fountas und Ercan Kara an vorderster Front funktionierte. So lief Fountas dem 33-jährigen Luiz davon, mit der Ferse spielte er Kelvin Arase frei, dessen Flanke dann Ritzmaier ebenfalls per Ferserl aufs Tor brachte – schön, aber nicht scharf genug (19.).

Rapid presste konsequent und frühzeitig an, schaltete nach Ballgewinn schnell und blieb damit immer gefährlich. So ließ der starke Kara in seinem erst dritten Europacupspiel einen ausgefuchsten Routinier wie Luiz aussteigen, der Schuss ging jedoch knapp vorbei (42.). Dass Arsenal-Coach Arteta bei einer kurzen Behandlungspause vor dem Pausenpfiff wild gestikulierend auf seine Spieler einschrie, zeigte, dass das grün-weiße Konzept aufging.

Europa League - Group B - SK Rapid Wien v Arsenal
Europa League - Group B - SK Rapid Wien v ArsenalREUTERS

Schon in der ersten Halbzeit hätte sich Rapid ein Tor verdient gehabt, kurz nach der Pause belohnten sich die Grün-Weißen für ihren beherzten Auftritt. Unter Druck entschied sich Routinier Luiz für den Rückpass statt den Tribünenball, Goalie Leno schoss den heranstürmenden Kara an und Fountas verwertete den Abpraller aus spitzem Winkel (51.). Wenig später patzte Arsenals deutscher Torhüter erneut, als er von Kara angelaufen wurde und den Ball prompt Fountas servierte. Diesmal konnte Leno den Schuss des Rapid-Stürmers aber noch abwehren (59.).

Die Stars retten Arsenal

Mit den Einwechslungen der zwei Stammkräfte Aubameyang und Bellerin wollte Arteta Arsenals Spiel in Schwung bringen – und hatte Erfolg. Bei einem Freistoß stieg Luiz am höchsten und traf zum 1:1, der herausgeeilte Strebinger machte dabei keine gute Figur (70.). Verteidiger Luiz hat sich aus seinen besten Zeiten zwar nicht alles behalten, wohl aber das grobe Einsteigen und seine Kopfballstärke. Während Fountas den dritten groben Patzer von Leno nicht ausnutzen konnte (72.), drehten die englischen Joker auf: Bellerins Hereingabe schob Aubameyang zum 2:1 ein (74.). Ein bitteres Ende für Rapid, wenngleich die drei Punkte im Aufstiegsrennen wohl ohnehin nicht eingeplant waren. Kommende Woche wartet das Gastspiel bei Molde, das Dundalk 2:1 bezwang.

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