Kaufen, sanieren, vermieten war gestern: Bauherrenmodelle gehen vermehrt neue Wege, um die Renditen der Anleger zu erhöhen. Nicht alle sind in jedem Bundesland verfügbar.
Acht Millionen Euro privates Kapital für leistbares Wohnen: In der Niederhofstraße in Wien Meidling entstehen derzeit 29 voll ausgestattete Mieteinheiten mit einer Gesamtnutzfläche von rund 1800 Quadratmetern. Die Revitalisierung des Gründerzeitgebäudes umfasst die Wiederherstellung der schützenswerten Altsubstanz mit Sockelsanierung, Modernisierung und Aufstockung. Das Investment erfolgt über ein Bauherrenmodell, das aber anders als gewohnt gestaltet ist: Der Entwickler HMW Cornerstone setzt auf ein neuartiges „Friends and Family“-Konzept.
Auftragnehmer involviert
Bei diesem sind alle mit der Abwicklung befassten Fachleute selbst Teil der Investorengruppe. Das System bietet dem Investor die zusätzliche Sicherheit, dass nicht nur Dienstleister die Abwicklung übernehmen, sondern alle Auftragnehmer selbst und direkt am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Weiters haben die Miteigentümer direkt gründbücherliches Eigentum an Grund und Gebäude, ohne dass eine Gesellschaft zwischengeschaltet ist. Bisher waren Investoren von Bauherrenmodellen in der Regel lediglich Kommanditisten einer KG und tauchten im Grundbuch selbst gar nicht auf. „Neue Bauherrenmodelle bringen neue Herausforderungen, vor allem im juristischen Bereich“, sagt Alexander Grohmann, Leiter des Immobilien-Teams von Baier Rechtsanwälte, der das Projekt begleitet hat.