Zoologie

Konkurrenz um den Kindersegen

Nicht alle dieser Fischbabys sind die Nachkommen des Buntbarsches. Er hilft aber bei Aufzucht und Revierverteidigung.
Nicht alle dieser Fischbabys sind die Nachkommen des Buntbarsches. Er hilft aber bei Aufzucht und Revierverteidigung.(c) Aneesh Bose
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Grazer Forscher lösten im afrikanischen Tanganjikasee ein Rätsel aus der Verhaltensforschung: Warum sind Kuckuckskinder bei brütenden Tieren wie Fischen und Vögeln so häufig?

Wieso lassen brütende Männchen zu, dass ein Großteil der Jungen, die aus ihrem Nest schlüpfen, gar nicht ihre eigenen Nachkommen sind? Diese Frage versuchten Grazer Zoologen im Projekt „Fremdvaterschaften bei monogamen Brütern“, das vom Wissenschaftsfonds FWF finanziert wurde, zu lösen. Und zwar am Beispiel der Buntbarsche namens Variabilichromis moorii, die im Tanganjikasee, dem zweitgrößten See Afrikas, zahlreich vorkommen. Die Fische verteidigen meist als monogames Paar ihr Revier von etwa einem Quadratmeter Seeboden aggressiv gegen Eindringlinge.

„Aus evolutionsbiologischer Sicht ist es für ein Revier besitzendes Männchen sehr nachteilig, dass nicht alle Eier, die das Weibchen im Revier ablegt, dann von ihm befruchtet werden, sondern im Schnitt etwa 50 Prozent – und bis zu 100 Prozent – der Jungen andere Väter haben“, sagt Kristina Sefc vom Institut für Zoologie der Uni Graz. Evolutionsbiologisch ist das Ziel des Fischmännchens, so viele Gene wie möglich in die nächste Generation zu bringen.

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