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Gotcha! Ibiza in Trumpistan

Peinliche Enthüllungen sind in Trumplandia an der Tagesordnung.

Als der kasachische Reporter Borat Sagdijew alias Sacha Baron Cohen in der Satire „Borat“ 2006 durch die US&A hampelte, lieferte er einen Vorgeschmack darauf, was kommen sollte. Für eine Fortsetzung kehrte Borat nach Trumpistan zurück, und er bannte einen Ibiza-Moment auf Film – einen „Gotcha“-Moment: erwischt!

Er ertappte Rudy Giuliani, eine sinistre Figur aus dem Universum des „McDonald“ Trump, in einer verfänglichen Situation. Nach einem Fake-Interview mit Borat-Tochter Tutar, die dem Traum der Melania Trump nachjagt, legte der New Yorker Ex-Bürgermeister auf dem Bett eines Hotelzimmers Hand an sich – angeblich, um sich vom Mikrofonkabel zu befreien. Ja, sicher. Zur Erinnerung: Der Mann wäre fast Justizminister geworden und war als Trumps Advocatus diaboli in die windige Ukraine-Affäre verstrickt.

Peinliche Enthüllungen sind in Trumplandia an der Tagesordnung. Bei Jeffrey Toobin, dem Rechtsexperten des „New Yorker“ und von CNN, hatte es in einer Videokonferenz Zoom gemacht, als er sich unbeobachtet wähnte, vor laufender Kamera die Hose herunterließ und spitze Schreie im unfreiwilligen Publikum auslöste. Eine Szene, die sich Borat hätte ausdenken können. Die Realität hat Cohen indes längst überholt. Die Verschwörungsgespinste der QAnon-Sekte überflügeln die schrillste Fantasie. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2020)

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