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Intel schreckt Märkte mit Zahlen

(c) REUTERS (MIKE BLAKE)
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Geschäft mit Rechenzentren schwächelt, Aktie stürzt tief ab.

Bangalore. Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat mit seinen Erlösen die Märkte enttäuscht und seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Vor allem das rückläufige Geschäft mit Rechenzentren setzte dem Texas-Instrument-Rivalen zu. Dort sank der Umsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 5,9 Mrd. Dollar, wie das US-Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 6,21 Mrd. Dollar gerechnet.

Nach zwei Quartalen mit Wachstum hätten Regierung und Geschäftskunden ihre Ausgaben für Halbleiter für Rechenzentren gedrosselt, begründete Intel den Rückgang. Dabei hatten Halbleiter zuletzt angesichts des Trends zum Home-Office und der Nachfrage nach Streamingdiensten Hochkonjunktur. Die Intel-Aktie brach nachbörslich zehn Prozent ein.

In seinem größten Geschäftsbereich – Prozessoren für Personal Computer – konnte Intel die Erlöse um rund ein Prozent auf 9,85 Milliarden Dollar steigern. Das operative Ergebnis in der Sparte sank aber um mehr als 17 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.

Der Branche geht es gut

Konzernweit ging der Umsatz um vier Prozent auf rund 18,3 Milliarden Dollar zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 4,3 Milliarden Dollar übrig – gut 28 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für das vierte Quartal rechnet Intel mit einem Gesamtumsatz von rund 17,40 Milliarden Dollar.

Im Bloomberg Semiconductor Index, der 39 Branchenwerte enthält, ist die Intel-Aktie mit einem Minus von 15 Prozent seit Jahresbeginn einer der schwächsten Werte. Im Schnitt konnten die Indexwerte um ein Viertel zulegen.

Vor Intel hatte US-Konkurrent Texas Instruments, der wegen seiner breit gefächerten Kundschaft als Indikator für die gesamte Branche gilt, seine Zahlen vorgelegt. Der US-Chipkonzern übertraf im dritten Quartal die Umsatzerwartungen der Experten. Der Infineon-Rivale gab dank der Erholung in der Autobranche und dem Trend zum Home-Office in der Coronakrise einen Umsatzanstieg von 3,77 Mrd. im Vorjahr auf nunmehr 3,82 Mrd. Dollar bekannt. (Reuters/DPA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2020)

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