Steueroasen

Was Unwetter­daten über Steuer­hinterziehung verraten

Finanzinstitute in kleinen Jurisdiktionen wie Aruba, Bahamas, Barbados oder den Cook-Inseln setzen Briefkastenfirmen auf.
Finanzinstitute in kleinen Jurisdiktionen wie Aruba, Bahamas, Barbados oder den Cook-Inseln setzen Briefkastenfirmen auf.(c) Marka/Universal Images Group via
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Daten zeigen, wie das Leben in Steueroasen nach Unwettern heruntergefahren wird – nur nicht bei Finanzgeschäften. Höchst aufschlussreich für die Fahnder.

Wien. Auf der Kaimaninsel in der Karibik gibt es schöne Strände und eine Schildkrötenfarm. Die Schildkrötensuppe gilt dort als Delikatesse. Spannenderes sucht man auf dem 264 Quadratkilometer großen Fleck vergeblich. Doch etwas fällt dann doch auf. Gleich in der Nähe des Hafens, neben den Bürogebäuden von Unternehmensberatungen, stehen viele Briefkästen – schmutzig und unmotiviert installiert. Die Insel, die erst vor drei Wochen von der Steueroasenliste der EU entfernt wurde, zählt pro registriertem Investmentfonds fünf Einwohner und 33 Millionen US-Dollar internationale Bankpositionen pro Person.

Finanzinstitute in kleinen Jurisdiktionen wie Aruba, Bahamas, Barbados oder den Cook-Inseln setzen Briefkastenfirmen auf, managen Treuhandgesellschaften sowie Bankkonten, und sorgen dafür, neue Regulierungsmaßnahmen in diesen sowieso schon kaum regulierten Ländern zu umgehen. Obwohl auf diesen kleinen Inselstaaten nur etwa 1,8 Prozent der Weltbevölkerung leben, ziehen sie auf dem Papier 40 Prozent aller internationalen Finanzströme an.

Es ist unstrittig, dass Steuerhinterzieher, die ihre Profite verschieben, keine nennenswerte Präsenz in den sonnigen Finanzplätzen brauchen. Doch wo genau die Finanzdienstleistungen tatsächlich stattfinden, liegt im Dunklen.

Bei der Suche nach dem wahren Umschlagplatz helfen nun Sturm- und Satellitendaten.

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