„Den Islam“ gibt es nicht

Ist der Islam dialogfähig? Genau das wollen Ernst Fürlinger und Senad Kusur einem größeren Publikum in ihrem Sammelband veranschaulichen. Ein kompakter Einblick in die lebendige innermuslimische Auseinandersetzung über Fragen des Pluralismus.

Für Kenner mag das Buch keine Überraschung sein. Man begegnet hier Vertretern einer zeitgenössischen islamischen Theologie, die zu den modernen „Klassikern“ gehören. Aber nicht für eine kleine Elite von Experten ist dieses Buch geschrieben, sondern für ein breiteres Publikum. Und das kann sich auf spannende Entdeckungen einstellen.

Denn das Buch unterläuft schon im Titel verfestigte Stereotypen von „dem Islam“ als einer theologisch und rechtlich sich exklusiv abschottenden und politisch totalitären Religion. Das macht neugierig, genauer hinzuschauen: Sollte es das geben? Einen Islam, der nicht länger einen ausgrenzenden oder herablassenden Umgang mit Menschen anderer Religionen lebt, sondern die gottgewollte Vielfalt von Religionen respektiert und so Muslime zu einer „dialogischen Religionstheologie“ fähig macht? Aber ist nicht ein muslimischer Exklusivismus tief verankert in Koran und Sunna, im Glauben und im Recht („Scharia“) nach der Devise „Nur Muslime kommen ins Paradies“?

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