Mit Fremden telefonieren

Caritas-Plaudernetz: Verbindung trotz Distancing

Plauderpartnerinnen Dunja Sporrer und Karin Riebenbauer (v. l.) bei einem Offline-Plausch in der Cafébrennerei Franze beim Währinger Kutschkermarkt.
Plauderpartnerinnen Dunja Sporrer und Karin Riebenbauer (v. l.) bei einem Offline-Plausch in der Cafébrennerei Franze beim Währinger Kutschkermarkt.(c) Daniel Novotny
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Das Plaudernetz der Caritas verbindet seit April Menschen, die sich am Telefon austauschen wollen. Der Bedarf ist groß, nun wurde die Initiative ausgezeichnet.

Seit Corona gibt es nicht mehr viel Neues zu erleben. Da kann das Leben noch so voll sein – in Karin Riebenbauers Fall mit Familie, Selbstständigkeit, großem Freundeskreis, Projekten, politischem Engagement – „aber es fehlen Erlebnisse, Reisen, die Inspiration ist weg. Jetzt ist das Plaudernetz mein Erlebnis, die Geschichten von Menschen interessieren mich total, das wertet meine Tage sehr auf“, sagt sie. Seit dem Frühling telefoniert sie meist zwei, drei Mal pro Woche mit Fremden. „Das ist super interessant, es ist ein anderer Austausch, wenn man nur die Stimme hört. Alle Codes fallen weg. Man kommt oft schnell sehr persönlich ins Gespräch.“

Karin Riebenbauer ist eine von 2700 Ehrenamtlichen, die im Plaudernetz der Caritas Gespräche annehmen. „Immer wenn Plaudernetz am Display steht, krieg ich richtig Herzklopfen, dann denke ich: F..., wohin mit den Kindern?“, erzählt sie, lacht, oft dürfen die Kinder dann ans iPad (und freuen sich entsprechend auf Plauder-Einsätze ihrer Mutter). Geht sich ein Telefonat nicht aus, beschäftigt sie das lang. Wer war in der Leitung? Welche Geschichte hat sie verpasst? Wer durfte sie hören?

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