Der Ex-Premier ist nicht in den USA untergetaucht.
Wien (APA). Der frühere kroatische Premierminister Ivo Sanader hat am Donnerstag alle Vorwürfe gegen ihn im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria zurückgewiesen. Er habe „niemals Provisionen für die Vermittlung von Krediten der Hypo Alpe Adria Group angenommen“, es seien auch „keine sonstigen illegalen Zahlungen“ an ihn gegangen. „Ich habe auch niemanden wissentlich bei Aufträgen der kroatischen Regierung bevorzugt“, betonte Sanader.
Die Vorwürfe gegen ihn würden jedes Wahrheitsbeweises entbehren. Die in den letzten Tagen in kroatischen Medien erhobenen Anschuldigungen habe er schon mehrmals öffentlich klar und unmissverständlich dementiert. Die Vorwürfe seien auch von der Staatsanwaltschaft vor etlichen Jahren, als er noch Oppositionsführer war, zurückgewiesen worden. Außerdem seien die heute gültigen Antikorruptionsregelungen in seiner Zeit als Regierungschef vom Parlament beschlossen worden.
„Urlaub mit der Familie“
Sanader hält sich derzeit laut kroatischen Medien in den USA auf. Er weist Vermutungen, wonach er in den USA untergetaucht sei, zurück. Vielmehr befinde er sich auf einem lange geplanten Urlaub mit seiner Familie, der mit den Erhebungen der Staatsanwaltschaft in keinem Zusammenhang stehe, unterstreicht der 57-jährige Ex-Politiker. Sanader war von 2003 bis 2009 Premierminister. Er gehörte zu den einflussreichsten Politikern Kroatiens.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2010)