Prinz Azim (38), Sohn des Sultans von Brunei, machte sich sowohl als Produzent in Hollywood als auch als Partygast und Promi-Begleiter einen Namen.
Prinz Azim, der Sohn des Sultans von Brunei, ist im Alter von 38 Jahren verstorben. Das hat die Regierung des kleinen asiatischen Sultanats bestätigt. Azim war der vierte auf der Liste der Thronfolger und hat sich auch außerhalb seiner Heimat einen Namen als Filmproduzent und Party-Persönlichkeit gemacht. Sein Begräbnis fand, wie in muslimischen Ländern üblich, schon am Tag seines Todes, am Samstag, statt.
Die Todesursache blieb von staatlicher Seite unkommentiert. Im Jahr 2001 hatte sich der Prinz in Oklahoma City in den USA einer Herz-Operation unterzogen. Die Ärzte der Universität von Oklahoma gaben damals an, dass der Prinz - damals 18 Jahre alt - an unregelmäßigem Herzschlag leide, dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom.
Hollywood und Partys
Der zweitälteste Sohn des Sultans war für extravagante Partys bekannt und wurde öfters an der Seite von Pamela Anderson, Janet Jackson oder Mariah Carey gesehen. In Hollywood produzierte er eine handvoll Filme, etwa im Jahr 2014 „You're Not You“ mit Hilary Swank oder 2018 „The Happy Prince“ mit Rupert Everett in der Hauptrolle.
Azims Vater, Bruneis Herrscher Hassanal Bolkiah steht auf der Liste der Langzeitmonarchen auf Platz zwei hinter der britischen Königin Elizabeth II., die ihrem verstorbenen Vater 1952 auf den Thron folgte. Der 71-jährige Sultan regiert über das kleine Brunei an der Nordküste von Borneo seit der Abdankung seines Vaters im Oktober 1967.
Langzeitherrscher und Scharia
Seit 600 Jahren regiert dieselbe Familie Brunei. Das Land, das etwa rund 400.000 Einwohner zählt, ist wegen seiner großen Vorkommen an Öl und Flüssiggas zu Reichtum gelangt.
Die absolute Monarchie im ehemaligen britischen Protektorat Brunei ist einer strikten Form des Islam verpflichtet. Seit 2014 wird schrittweise das strenge Strafrecht der islamischen Scharia eingeführt. Das Scharia-Recht sieht für eine Reihe von Gesetzesverstößen sogenannte Körperstrafen wie Steinigung und die Amputation von Gliedmaßen sowie Peitschenhiebe vor.
Im April 2019 sorgte der Sultan international für Schlagzeilen, weil er ein Gesetz ermöglichte, das Homosexuelle, die beim Geschlechtsakt erwischt werden, mit der Todesstrafe bedroht. Die Steinigung soll auch für Vergewaltigung, außerehelichen Sex bei Muslimen, Raub und bei Beleidigung des Propheten Mohammed möglich sein.
Der jüngere Bruder des Sultans, Jefri Bolkiah, sorgte wiederholt für Negativschlagzeilen. Als Finanzminister Ende der 90er-Jahre soll der "Playboyprinz" Summen in Milliardenhöhe unterschlagen haben.
(APA/Red.)