Angelica Blechschmidt

Ein Modeausflug in die Neunziger

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Blitzlicht und Grandezza: Die Schnappschüsse der einstigen „Vogue“-Chefredakteurin Angelica Blechschmidt sind ein Kuriositätenkabinett der jüngeren Modegeschichte.

Sie war eine Grande Dame, konnte aber auch sehr verspielt und fast kindlich sein. Wie sie sich darstellte, wie sie sich gab, das entsprach sehr dem Glamour der Achtziger- und frühen Neunzigerjahre.“ So erinnert sich die Berliner Galeristin Kirsten Landwehr an Angelica Blechschmidt, von 1989 bis 2003 Chefredakteurin der deutschen „Vogue“ und mit voluminöser Föhnfrisur, in oft sehr „kleinem Schwarzen“ und mit viel Statementschmuck in dieser Ära ein Dauergast bei VIP-Events der internationalen Modewelt. Stets im Gepäck hatte Blechschmidt ihren Kompakt-Fotoapparat von Olympus, damals natürlich ganz „analog“ und mit Film gefüttert. „Man würde es kaum glauben, aber sie war ein bisschen schüchtern“, sagt Landwehr. „Durch das Fotografieren hatte sie ein Thema, über das sie sich anderen nähern konnte.“ Blechschmidts Vielknipserei hatte zudem pragmatische Gründe: In der „Vogue“ erschien das Format „Flash!“ als Nachbericht zu den Defilees.

In einer Zeit, da vom Versand digitaler Laufstegbilder per Mausklick mit Wetransfer oder Dropbox-Link noch keine Rede sein konnte und die Pressebüros der Modehäuser Negative und Dias an die Redaktionen sandten, musste selbst die „Vogue“ im nicht so stark priorisierten deutschen Markt sich oft gedulden. „Angelica konnte pragmatisch sein und brauchte ihre Fotos ganz einfach als Arbeitsbehelf“, fasst Landwehr zusammen.

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