Interview

Jo Jorgensen: „Ich würde den US-Bürgern ihre Macht zurückgeben“

Zahlreiche Amerikaner haben bereits jetzt ihre Stimme abgegeben. Auch kleine Parteien wie die Libertären treten an.
Zahlreiche Amerikaner haben bereits jetzt ihre Stimme abgegeben. Auch kleine Parteien wie die Libertären treten an. APA/AFP/GETTY IMAGES/WIN MCNAMEE
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Jo Jorgensen ist US-Präsidentschaftskandidatin der Libertären. Im Interview mit der „Presse“ spricht sie über „Ideendiebstahl“ durch die großen Parteien, die Schwächen des US-Systems und Gemeinsamkeiten Trumps mit Obama.

Die Presse: Die USA haben innerhalb weniger Jahre zwei sehr unterschiedliche Präsidenten erlebt: Obama und Trump. Wie hat sich das ausgewirkt?

Jo Jorgensen: Diese beiden sind nicht so verschieden, wie ihre Anhänger – und Gegner – behaupten. Beide haben angegeben, unnötige Kriege beenden zu wollen – beide haben dann aber die militärische Expansion der USA fortgesetzt. Beide versprachen eine harte Reduktion der Staatsausgaben – beide haben aber letztlich Ausgaben und Schulden in nie dagewesenem Umfang zu verantworten. Beide versäumten es, sinnvolle Änderungen in der Einwanderungs-, Strafrechts- und Drogenkriegspolitik vorzunehmen.

Und dennoch: Nach Obama und jetzt Trump erscheint die US-Gesellschaft gespaltener denn je. Was oder wer ist der Grund dafür?

Die Bundesregierung ist viel zu neugierig, herrisch und zu weit in das Leben der Wähler eingedrungen. Wenn der Gewinn politischer Macht bedeutet, dass man jemand anderem seine Werte und Prioritäten aufzwingt, und wenn Verlieren bedeutet, dass einem die Werte eines anderen aufgezwungen werden, werden die Fraktionen immer erbitterter darum kämpfen, die Macht zu gewinnen und zu behalten.

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