Technik

Berliner Nachhilfe im Lüften

Offene Fenster in einer Klasse in Berlin - Alltag im Coronaherbst 2020.
Offene Fenster in einer Klasse in Berlin - Alltag im Coronaherbst 2020.REUTERS
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In den Klassenzimmern wird mit CO2-Messgeräten der „Lüftungsrhythmus“ gesucht. Eine Million Euro kostet das. Minister Faßmann setzt lieber auf „Hausverstand“.

In Berlin sind die Herbstferien zu Ende. Und der Schulalltag beginnt mit einem neuen, ganz inoffiziellen Unterrichtsgegenstand: Schüler lernen lüften. Eine Million Euro lässt es sich die Stadtverwaltung kosten, den Nachwuchs (und auch die Lehrer) im regelmäßigen und richtigen Öffnen der Fenster zu trainieren.Das Geld wurde für 3500 CO2-Messgeräte ausgegeben, die in diesen Tagen an die Schulen ausgehändigt werden. Sie zeigen über ein Ampelsystem an, wie es um die Raumluft im Klassenzimmer steht. Drei bis fünf Geräte werden pro Schule bereitgestellt. Hat eine Klasse den richtigen „Lüftungsrhythmus“ gefunden, werden die Geräte weitergegeben.

Ein paar Vorgaben gibt es auch: Klassenräume müssen immer vor und nach dem Unterricht und mindestens einmal in der Mitte jeder Unterrichtsstunde drei bis fünf Minuten lang durchlüftet werden, um die potenzielle Viruslast in der Raumluft zu senken. Kipplüften gilt nicht, nur Stoß- und Querlüften. Im besten Fall wird also auch die Klassentür geöffnet. Die Lüftungsoffensive wird von dringenden Appellen der Bildungssenatorin, Sandra Scheeres (SPD), flankiert: „Ich bitte alle Schulgemeinschaften noch einmal ausdrücklich darum, das Thema Lüften sehr ernst zu nehmen.“ Schließlich handle es sich um „eine der wichtigsten Maßnahmen in geschlossenen Räumen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.“Den Schülern rät sie, sich warm anzuziehen. „Man kann auch einmal einen Schal oder ein Tuch umlegen“, sagte Scheeres neulich.

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