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Politiker-Diplomarbeiten

Politiker-Diplomarbeiten: Raiffeisen, Atomkraftwerke und Geckos

Wie viele Semester hat Peter Pilz studiert? Wo hat Maria Fekter als Studentin gejobbt? Und über welches Thema haben sie ihre Abschlussarbeiten geschrieben? DiePresse.com hat recherchiert.
23.08.2010 um 16:38
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Wie viele Semester hat Peter Pilz studiert? Wo hat Maria Fekter als Studentin gejobbt? Und über welches Thema haben sie ihre Abschlussarbeiten geschrieben? DiePresse.com hat bei österreichischen Politikern nachgefragt, wie ihre Studienzeit verlaufen ist - mit Semesteranzahl, Nebenjobs und bizarren Abschlussarbeiten.
DI Josef Pröll (ÖVP), Finanzminister
Studium: Agrarökonomie, Universität für Bodenkultur

Dauer: 12 Semester, 1987 bis 1993

Diplomarbeit: „Fusion von Primärgenossenschaften. Motive und Auswirkungen am Beispiel der Fusion der Raiffeisengenossenschaften von Absdorf und Ziersdorf“

Nebenjobs: Lagerhaus Absdorf, Tiroler Röhren- und Metallwerke
(c) Clemens Fabry
Mag. Claudia Bandion-Ortner, Justizministerin
Studium: Rechtswissenschaften, Universität Graz

Dauer: 8 Semester, 1985 bis 1989

Diplomarbeit: „Der Dispositionsgrundsatz und die Teilrechtskraft im ehelichen Aufteilungsverfahren“

Nebenjobs: Eisverkäuferin im Freibad Tamsweg, zusätzlich ein Leistungsstipendium erhalten
(c) APN (Hans Punz)
Dr. Eva Glawischnig, Grünen-Bundessprecherin
Studium: Rechtswissenschaften, Universität Graz

Dauer: 9 Semester Diplom, 8 Semester Doktorat, 1987 bis 1997

Dissertation: „Grenznahe Atomkraftwerke – Rechtsschutzmöglichkeiten des Zivilrechts“

Nebenjobs: Oktoberfest, Autobahnraststätte, Global 2000
(c) APA/MARKUS LEODOLTER (MARKUS LEODOLTER)
Herbert Kickl FPÖ-Generalsekretär
Studium: Publizistik, Politikwissenschaft, Philosophie, Geschichte

Dauer: seit 1988

Diplomarbeit: auf Eis gelegt, „habe durchaus den Ehrgeiz, sie fertig zu schreiben“

Nebenjobs: zuerst keine, ab 1995 Freiheitliche Akademie
(c) Clemens Fabry
Dr. Beatrix Karl (ÖVP), Wissenschaftsministerin
Studium: Rechtswissenschaften, Universität Graz

Dauer: 9 Semester Diplom, 9 Semester Doktorat, 1986 bis 1991

Dissertation: „Die sozialwidrige Kündigung“

Nebenjobs: Während des Diploms keine, während des Doktorats Uni-Assistentin
(c) Clemens Fabry
Mag. Franz Voves (SPÖ), Landeshauptmann Steiermark
Studium: Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Universität Graz

Dauer: 11 Semester, 1972 bis 1978

Diplomarbeit: „Novellierung des GesmbH-Gesetzes“

Nebenjobs: Moped-Fließband bei der Firma Puch, Berufsanwärter in Steuerberaterkanzlei
(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
Dr. Maria Fekter (ÖVP), Innenministerin
Studium: Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaft, Universität Linz

Dauer: 8 (Jus) bzw. 12 Semester (BWL), 1975 bis 1982

Diplomarbeit: „Die ertragsteuerliche Behandlung einer Betriebs- oder Teilbetriebsveräußerung bei Personengesellschaften.“

Nebenjobs: Im elterlichen Betrieb (Schottergrube), gemeinsam mit einer Freundin Besitzerin einer Jeansboutique
(c) EPA (OLIVIER HOSLET)
Dr. Michael Häupl (SPÖ), Bürgermeister Wien
Studium: Biologie und Zoologie, Universität Wien

Dauer: 1969 bis 1977

Dissertation: "Funktionsanatomische Untersuchungen am Schädelskelett und der Kopfmuskulatur verschiedener Arten der Fam. Gekkonidae"

Nebenjobs: Neben dem Doktorat wissenschaftlicher Mitarbeiter im Naturhistorischen Museum
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
Dr. Claudia Schmied (SPÖ), Bildungsministerin
Studium: Betriebswirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien

Dauer: 8 Semester Diplom, 4 Semester Doktorat, 1977 bis 1983

Dissertation: „Problematik des Informationsstandes zum ,Zeitpunkt’ der aktienrechtlichen Jahresabschlusserstellung unter besonderer Berücksichtigung der gesetzlichen Niederstwertvorschrift“

Nebenjobs: Keine
(c) APN (LILLI STRAUSS)
DI Nikolaus Berlakovich (ÖVP), Landwirtschaftsminister
Studium: Landwirtschaft, Universität für Bodenkultur

Dauer: 12 Semester, 1979 bis 1985

Diplomarbeit: „Untersuchungen über das Korn – Stroh- (Harvest-Index) bzw. Korn – Spindel-Verhältnis ausgewählter Maissorten im pannonischen und illyrischen Anbaugebiet“

Nebenjobs: Ferialjobs in Bulgarien, Ungarn und Ex-ugoslawien, Praktika
(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
Dr. Peter Pilz Grünen-Sicherheitssprecher
Studium: Volkswirtschaft an der Universität Wien

Dauer: 14 Semester, 1973 bis 1979

Dissertation: Rüstungskonversion (Umstellung von militärischer auf zivile Produktion)

Nebenjobs: Journalist
(c) APA (NEUMAYR / MMV)
Dr. Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Wirtschaftsminister
Studium: Rechtswissenschaften, Universität Linz

Dauer: 11 Semester, 1975 bis 1980

Dissertation: Damals nicht erforderlich

Nebenjobs: Bei der Post und in einer Tischlerei
(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), Frauenministerin
Studium: Lehramt Deutsch und BE für Hauptschulen an der PädAk Baden

Dauer: 1980 bis 1983

Abschlussarbeit: „Die Frauenfiguren in den Werken von Tennessee Williams“

Nebenjobs: Freizeitpädagogin bei den Kinderfreunden
(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
Dr. Alfred Gusenbauer (SPÖ), Ex-Bundeskanzler
Studium: Rechtswissenschaften, dann Politikwissenschaft und Philosophie, Universität Wien

Dauer: 1978 bis 1987

Dissertation: "Die österreichische Friedensbewegung"

Nebenjobs: Nachhilfestunden, Parteiangestellter
(c) Clemens Fabry
Werner Faymann (SPÖ), Bundeskanzler
Gusenbauers Nachfolger ist ein DropOut - er brach sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien 1988 nach vier Semestern ab.

Da sitzt er übrigens im selben Boot wie sein FP-Rivale Heinz-Christian Strache. Der gelernte Zahntechniker inskribierte Geschichte an der Universität Wien - ließ es aber ebenfalls bald darauf wieder bleiben.
(c) REUTERS (HERWIG PRAMMER)
Johannes Hahn (EU-Kommissar, ÖVP)
„Die Perspektiven der Philosophie heute dargestellt am Phänomen Stadt“ heißt die Dissertation, die Johannes Hahn 1987 an der Universität Wien einreichte.

Im Mai 2007 warf ihm der Salzburger Medienwissenschaftler Stefan Weber vor, in seiner Arbeit „absolut schlampig“ gearbeitet und „seitenweise unzitiert abgeschrieben“ zu haben. Die Vorwürfe hatten nach einer Prüfung durch die Uni Zürich keine Konsequenzen. Nun soll die Arbeit aber offenbar erneut geprüft werden.

(c) EPA (OLIVIER HOSLET)
Kar-Heinz Grasser (Ex-Finanzminister)
Dissertation hat der ehemalige Finanzminister keine verfasst. Seine Diplomarbeit "Die Klein-AG der Schweiz" ist allerdings ebenfalls ins Visier der Plagiatsjäger geraten. Die Universität Klagenfurt prüft die Arbeit. Medienwissenschafter Weber will in der Arbeit zum Teil "eindeutig Plagiate" bzw. "verdächtige Passagen" und "Ungereimtheiten" entdeckt haben. Der Plagiatsgutachter Stefan Fröhlich von der Uni Linz hat "vorläufig nichts entdeckt". Ein Ergebnis soll Anfang März vorliegen. Von Bernadette Bayrhammer
(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)

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