Südtirol: FPÖ fordert Entfernung "faschistischer Relikte"

Suedtirol, FPÖ
Suedtirol, FPÖ(c) APA (Apb / Pab - Andrea Pozza)
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"Südtirol ist mit seinen einschlägigen Denkmälern mittlerweile zum faschistischen Freilichtmuseum in Europa geworden", meint die FPÖ. Unter anderem stößt sich die FPÖ am "Siegesdenkmal" in Bozen.

Die FPÖ mischt sich in die in Südtirol immer wieder aufflammenden Diskussion um Ortsbezeichnungen, Architektur und Denkmäler, die auf das faschistische Regime von Benito Mussolini hinweisen, ein. Sie forderte am Freitag in Wien die Entfernung aller "faschistischen Relikte" in Südtirol.

"Südtirol ist mit seinen einschlägigen Denkmälern mittlerweile zum faschistischen Freilichtmuseum in Europa geworden", erklärte Werner Neubauer, Südtirol-Sprecher der FPÖ. Er nannte konkret das "Relief am Finanzgebäude" und das "Siegesdenkmal" in Bozen, das "Kapuziner Wastl" (Alpini Denkmal) in Bruneck und die diversen "Beinhäuser", die während des Faschismus errichtet wurden. Diese seien allerdings nur wenige von vielen "faschistischen Relikten" in Südtirol.

"Faschismus lebt weiter"

Die FPÖ fordere unter anderem die gänzliche Entfernung der Beinhäuser, betonte Neubauer weiter. Die Anbringung von historisch erklärenden Tafeln sei in diesem Fall bloß "Kosmetik". Eine derartige "Geschichtslüge und Fälschung" erkläre und korrigiere man nicht. Damit lebe der Faschismus in Südtirol weiter und provoziere die Menschen, die dort leben, so Neubauer.

In der Frage der Südtiroler Orstnamen verrate Wien die Schutzmachtrolle gegenüber Südtirol", kritisierte Neubauer weiter. Die im Landtag vertretenen deutschsprachigen Parteien lehnten die Übernahme der unter Mussolini eingeführten künstlichen faschistischen Flurnamen in die aktuelle Wanderwege-Beschilderung ab. "Deren Zweck war und ist es, eine Italianität Südtirols künstlich vorzugaukeln, um so weitere Italianisierungsmaßnahmen zu rechtfertigen", erklärte Neubauer. "Die FPÖ akzeptiert keine Rückkehr zu faschistischen Methoden in der Südtiroler Ortsnamensfrage und wird parteiübergreifend zu Beratungen einladen", kündigte Neubauer dazu an.

Die historisch gewachsenen deutschsprachigen Orts- und Flurnamen in Südtirol sollten bestehenbleiben, weil dies auch Gegenstand des Pariser Vertrages sei, forderte die FPÖ. Auch in Südtirol liege die Orts- und Flurnamengebung in der Landesgesetzgebung: Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) hätte also schon längst eine Lösung erzielen können. Er habe dies bis heute nicht getan, weshalb es unerträglich sei, dass "Italien heute mit dem Militär droht, um hier Ortsnamenstafeln auszutauschen", so der FP-Politiker.

(APA)

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