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Rot-Pink: Wieso Punschkrapfen ein Pfingstwunder versprechen

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k�chlein,punschkrapfen *** pie,punschkrapfen j5s-fq9(c) imago images/Shotshop (Manfred Weichselbaum via www.ima)
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Im Vorfeld der SPÖ-Neos-Verhandlungen hat der Wiener Bürgermeister eine beliebte Mehlspeise serviert. Was kann sie uns sagen?

Einen souveränen Souverän erkennt man auch daran, dass er weiß, wann er wem was serviert. Das wohl wissend, hat der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig dem Verhandlungsteam der Neos vor zehn Tagen Punschkrapfen auftragen lassen. Jetzt hat er's: Von „Punschkrapferl-Koalition“ schreibt die „Kronen Zeitung“, von „Punschkrapferl-Pakt“ die U-Bahn-Zeitung „Heute“.

Wer hätte der pickigen, auffälligerweise meist im Diminutiv gepriesenen Mehlspeise diese Karriere zum Wahrzeichen eines hoffentlich hoffnungsfrohen Bundes vorgesagt? Vor 45 Jahren noch erklärte Erwin Ringel die „Kärntner Seele“ als „Punschkrapferl, außen rosa, innen braun und immer unter Alkohol“; das böse politische Bild wurde später, auf ganz Österreich übertragen, Thomas Bernhard zugeschrieben. Dass es über die Jahre verblasst und der Punschkrapfen sozusagen erfolgreich entnazifiziert ist, demonstrierte etwa Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, als er Ende 2019 erklärte, Bestandsgarantie gebe es in der Staatsoper „höchstens für die Punschkrapferl, und selbst die müssen mit einer kritischen Evaluierung rechnen, die ich bereits in regelmäßigen Abständen vornehme.“

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