Budget

In zehn Jahren ist alles wieder gut

Shoppers wearing protective face masks stroll at Naschmarkt flea market as the global coronavirus disease (COVID-19) outbreak continues in Vienna
Shoppers wearing protective face masks stroll at Naschmarkt flea market as the global coronavirus disease (COVID-19) outbreak continues in ViennaREUTERS
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Die Coronakrise werde den Staatshaushalt noch sehr lange Zeit belasten, sagt Fiskalrat-Chef Martin Kocher. Man müsse „alles tun, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden“.

Wien. Je länger die Pandemie andauert, desto diffuser wird der Blick in die Zukunft: Ist ein zweiter Lockdown vermeidbar? Wie schwer wird die Rezession? Wann wird ein Impfstoff wieder ein normales (Wirtschafts-)Leben ermöglichen? Auf all diese Fragen gibt es keine abschließenden Antworten. Die Experten vom Büro des Fiskalrats haben dennoch versucht, die Auswirkungen dieser Coronakrise auf die Staatsfinanzen zu beziffern. Und die sind, trotz einer unterstellten kräftigen Erholung 2021, beträchtlich.

Alleine heuer und im kommenden Jahr wird die Coronakrise den Staatshaushalt mit 53,8 Milliarden Euro belasten. 34,6 Milliarden davon werden 2020 schlagend, 19,2 Milliarden 2021.

Darin enthalten sind einerseits die höheren Ausgaben für Kurzarbeit und andere Corona-Hilfen, aber auch der Einbruch der Steuereinnahmen des Staates. Zwar erwartet der Fiskalrat – anders als das Finanzministerium –, dass die Republik deutlich weniger für Hilfsgelder ausgeben werde als eingeplant. Da die Schuldenwächter im Gegenzug aber auch mit weniger Einnahmen rechnen als Gernot Blümel, unterscheiden sich die Zahlen des Fiskalrats kaum von jenen des Ministeriums: Das Budgetdefizit werde demnach heuer bei 9,2 und 2021 bei 5,8 Prozent der Wirtschaftsleistung zu liegen kommen. Österreichs Staatsverschuldung steige bis 2021 um 54,8 Milliarden Euro auf 83,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen sinken die Zinsaufwendungen des Staates trotz der hohen Neuverschuldung jedes Jahr um 400 Millionen Euro.

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