Die US-Behörden geben am Donnerstag die Konjunkturzahlen für das dritte Quartal bekannt. Zu Buche stehen wird das stärkste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen. Ist das nun gut oder schlecht?
Guten Morgen aus New York. Noch fünf Tage bis zur US-Wahl.
Der Tweet wird in dieser oder einer ähnlichen Form kommen, jede Wette: “Bestes Quartal aller Zeiten”, wird Donald Trump die Wählerschaft wissen lassen, wenn die US-Behörden heute, Donnerstag, die Konjunkturzahlen für das dritte Quartal veröffentlichen. Der Präsident hat prinzipiell Recht. Auf Jahressicht hochgerechnet wird die Wirtschaft im Vergleich zum zweiten Jahresviertel um einen Wert in der Gegend von 30 Prozent gewachsen sein. Das gab es in der weltgrößten Volkswirtschaft noch nie. Der bisherige Rekord von 16,7 Prozent stammt aus 1950.
Man muss diese Zahlen in Relation setzen, das Weiße Haus braucht sich darauf wirklich nichts einbilden, werden Joe Biden und die Demokraten entgegnen. Auch sie haben nicht Unrecht. Im zweiten Quartal setzte es ein Minus von 31,4 Prozent — ebenfalls auf Jahressicht hochgerechnet. Auch das hat es noch nie gegeben. Nun wurde ein Teil davon wieder aufgeholt, aber noch lange nicht alles. Statistiker verweisen auf ein Zahlenbeispiel: 100 minus 30 Prozent ist 70 und 70 plus 30 Prozent ist 91. Es steht immer noch ein ordentliches Minus zu Buche.