Geheimdienst

Marsalek und der Verfassungsschutz

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Deutschland glaubt, Österreich könnte Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek als Spitzel installiert haben. Dagegen spricht viel.

Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek hatte gute Kontakte zu Geheimdiensten – unter anderem zu Mitarbeitern des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Der deutsche Generalbundesanwalt sieht laut „Süddeutscher Zeitung“ „Anhaltspunkte dafür, dass Marsalek von einem Mitarbeiter des BVT als Vertrauensperson geführt wurde“. Das BVT wird also verdächtigt, einen Spitzel im Vorstand von Wirecard, einem DAX-Unternehmen, platziert zu haben.

Dass Marsalek Kontakte in das BVT hatte, ist unumstritten. „Die Presse“ berichtete exklusiv über seine Kontakte ins BVT und dass er – qualitativ nicht besonders hochwertige – Informationen an die Spitze der FPÖ weitergegeben hatte. Es gibt mehrere Thesen darüber, woher er diese hatte. Dies ist Gegenstand von Ermittlungen. Nachgewiesen kannte Marsalek Martin W., einen ehemals mächtigen Abteilungsleiter im BVT. Die beiden sollen sich 2017 kennengelernt haben – im selben Jahr schied W. nach längerem Krankenstand aus dem BVT in die Karenz aus. Es gab massive Verwerfungen.

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