Coronavirus

Auf einen Test in den Arzt-Container

Fast coronavirus PCR test in a test container in Vienna
Fast coronavirus PCR test in a test container in ViennaREUTERS
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Drei mobile Ordinationen sollen ab kommender Woche in Wien Hausärzte entlasten. Patienten können sich auf Covid-19 testen, aber auch bei Grippe behandeln lassen.

Wien. Schnupfen, Grippe oder doch das Coronavirus? Um den Wienern eine schnelle Antwort auf diese Frage geben zu können, setzt die Stadt Wien in Kooperation mit der Ärztekammer nun vermehrt auf Corona-Schnelltests in Containern. Damit soll vermieden werden, dass potenziell erkrankte Patienten die Ordinationen von Hausärzten stürmen, die ja seit Kurzem auch Coronatests durchführen dürfen.

Am Freitag wurde der erste Container aufgestellt, in dem Ärzte des Ärztefunkdiensts künftig Antigen-Tests durchführen sollen. In den nächsten Tagen sollen zwei weitere folgen. In Betrieb gehen die drei sogenannten Checkboxen in Favoriten, in Ottakring und der Donaustadt aber erst „Ende nächster Woche“, sagt Norbert Schnurrer, Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker, zur „Presse.
„Wir rechnen damit, dass etwa sechs Patienten pro Stunde behandelt werden können. Ähnlich wie in einer normalen Arztpraxis.“ Die drei Container fungieren als „Pilotprojekt“, ist es erfolgreich, sollen bis Ende November 30 in ganz Wien verteilt werden.

Behandlung inklusive

Das Angebot richtet sich an jene Personen in Wien, die von Grippe-ähnlichen Symptomen geplagt werden und einerseits abklären wollen, ob es sich um eine Covid-19-Infektion handelt und andererseits einen Arzt konsultieren möchten. Wolle man lediglich einen Test machen, „um am Wochenende die Mama besuchen“ zu können, sei man falsch, sagt Schnurrer. Zudem sei das Angebot primär für Menschen gedacht, die in der Nähe wohnen. „Es ist nicht sinnvoll, mit der U-Bahn durch die ganze Stadt zu fahren.“ Spätestens mit den 30 Containern solle für die meisten Wiener eine Checkbox in der Nähe vorhanden sein.

Die mobilen Ordinationen bestehen aus drei verbundenen Containern. Im ersten wird der Antigen-Test durchgeführt, im zweiten Container werden die Administration erledigt und die Tests ausgewertet, hinter der dritten Tür wartet dann der Arzt. Ist der Antigen-Test negativ, wird dennoch behandelt, auch Krankschreibungen können die Ärzte ausstellen. Ist das Ergebnis positiv, wird zusätzlich ein PCR-Test durchgeführt. In jedem Fall erhält der Patient einen Absonderungsbescheid und muss in Heimquarantäne, welche im Fall eines negativen PCR-Tests aber entfällt.

Die Boxen sind von 7 bis 19 Uhr geöffnet, für die Untersuchung anmelden muss man sich vorerst nicht. Wenn der Andrang zu groß ist, werde man auf ein Terminsystem umsteigen, sagt Schnurrer. Auch, um zu lange Schlangen zu vermeiden. Denn einen Warteraum wird es nicht geben – und man wolle kranke Menschen schließlich nicht ewig in der Kälte stehen lassen. Ohnehin rät der Sprecher, bei starkem Fieber im Bett zu bleiben und 1450 zu rufen.

Kostenfrage

Ungeklärt war bislang die Abrechnung des Projekts. So hatte sich das Gesundheitsministerium zunächst geweigert, die Container als Ordinationen anzuerkennen und wie üblich über die Krankenkassen abzurechnen. Nach wie vor dürfte nicht ganz ausverhandelt sein, inwiefern sich die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) beteiligt. Am Montag sollen letzte Details in einem Gespräch zwischen Stadt Wien und Gesundheitsministerium sowie ÖGK geklärt werden. Bei der Stadt Wien zeigt man sich zuversichtlich, dass von Bundesseite Kosten übernommen und etwa Tests refundiert werden. Aus der Ärztekammer heißt es zudem, man habe die Zusage der Stadt Wien, dass alle Personalkosten für die Ärzte gedeckt seien. Auch für die Betriebs- und Instandhaltungskosten der Container werde die Stadt aufkommen.

Krankmelden per Telefon

Wer weder in eine Arztpraxis noch zu einem Container gehen kann oder will, der kann sich künftig wieder telefonisch krankschreiben lassen. Ab 1. November bis Ende März ist dies wieder – wie schon im Frühling praktiziert – möglich. Zuletzt gab es die telefonische Krankschreibung nur mehr bei Corona-Symptomen.

(APA/red.)

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