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Kinder und Corona: Hoffen auf ein positives Testergebnis ...

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CROATIA-HEALTH-VIRUSAPA/AFP/DENIS LOVROVIC
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Eigenartig mutet es an, wenn Eltern hoffen müssen, dass das eigene Kind ein positives Covid-19-Testergebnis erhält. Leider ist das in unserem Fall nicht passiert.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Unsere zweijährige Tochter wurde negativ auf das Coronavirus getestet. Schockstarre für die Eltern: Zur erwarteten zehntägigen Quarantäne kommt nochmals eine zehntägige Verlängerung dazu - "sicherheitshalber" sozusagen. Freitesten, auch auf eigene Kosten, ist nicht möglich. Bedeutet: Fast drei Wochen kein Kindergarten, kein Auslauf, keine Hilfe für die Eltern. Grund ist der positive Covid-19-Test des im gemeinsamen Haushalt lebenden Vaters, der jedoch bereits nach zehn Tagen das Haus verlassen und arbeiten gehen darf. Nur - wer betreut dann das Kind? Wäre unsere Tochter positiv getestet worden, hätte auch sie wieder in den geliebten Kindergarten gehen können (und wir arbeiten).

Aber noch ist nicht aller Tage Abend, wir dürfen weiterhin zittern und das Ergebnis unserer älteren Tochter abwarten, denn natürlich kommen die Testergebnisse nicht zur gleichen Zeit, obwohl die Proben gleichzeitig abgenommen wurden. Ist auch sie negativ, haben wir zusätzlich zu einem energiegeladenen zweijährigen Wirbelwind noch ein sechsjähriges Kind im Home-Schooling zu betreuen. Ein euphemistisches Wort, das den Eltern im Moment nur ein zynisches Lächeln abringt. Bleibt noch mein Testergebnis (also jenes der Mutter) abzuwarten, das erst später kommen wird, da ich aufgrund eines bedauerlichen Fehlers nicht ins System übernommen wurde. Aber was wäre Quarantäne ohne diesen Nervenkitzel?

Beste (?!) Variante: Wenn wir alle drei negativ getestet werden, darf ich als Mutter für drei Wochen Lehrerin, Kindergärtnerin, Köchin und Putzfrau sein, da wir "leider" negativ sind. Mein Mann, einzig positiv getestet, darf arbeiten.

Veronika Treitl, LL.M. (WU), Wirtschaftsuniversität, 1020 Wien

Nachtrag: Selbstverständlich darf ein positiv getestetes Kind nicht vor Ablauf der zehntägigen Quarantäne in den Kindergarten. Zur Klarstellung: Ein positiv getesteter Haushaltsangehöriger bekommt (wie die ursprünglich positiv getestete Person) eine zehntägige Quarantäne angeordnet. Ein negativ getesteter Haushaltsangehöriger muss nach der zehntägigen Quarantäne (die sich in diesem Fall nach dem Erkranken richtet) nochmals für 10 Tage in Quarantäne, das heißt insgesamt 20 Tage bei negativem Test. (Begründung: Die ursprünglich negativ getestete Person könnte sich am letzten Tag der Quarantäne des Erkrankten anstecken und das Virus weitergeben). Diese zweite Zehntagesfrist soll laut Ankündigung der NÖ-Landesregierung verkürzt werden. Ein „Freitesten“ der genesenen sowie der nicht erkrankten Personen ist derzeit nicht möglich.

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