Keine Schulschließung

Rote Bezirke - aber gelbe Schulampeln

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Die Schulen werden nach den Herbstferien wieder planmäßig öffnen. Das haben die Länder entschieden. Tirol will noch abwarten.

Die Corona-Ampel ist in den meisten österreichischen Bezirken auf rot gesprungen. Es herrscht also ein sehr hohes Risiko. Die Ampelschaltung in den Schulen scheint das wenig zu beeinflussen. Hier werden die Ampeln nun (weiterhin oder neuerlich) gelb leuchten. Dazu haben sich, wie das Bildungsministerium der „Presse“ bestätigt, fast alle Länder entschieden. Nur in Tirol ist die Ampelschaltung noch nicht abschließend geklärt.

Die Schulen sollen nach den Herbstferien, also am Dienstag, den 3. November, wieder planmäßig öffnen. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gilt ohnehin als Gegner von Schulschließungen. Die Bildungseinrichtungen sollten, wie er immer wieder betonte, so lange wie möglich offen bleiben. Zuletzt hat es auch eine diesbezügliche Einigung zwischen dem Ministerium und den Bildungsreferenten der Länder gegeben. Auch bei einer roten Corona-Ampel sollten die Schulen offen bleiben.

Tirol noch offen

In zehn Bezirken ist die Schulampel zuletzt auf Orange gestanden. Betroffen waren Hallein, Salzburg Stadt und Salzburg Land, St. Johann im Pongau (alle Salzburg), Innsbruck Stadt und Innsbruck Land, Schwaz, Landeck, Kufstein und Imst (alle Tirol). In Salzburg soll die Ampel nun auf gelb zurückgeschalten werden. Das bestätigt das Ministerium.

Tirol will mit der Entscheidung noch auf die neuen Maßnahmen der
Bundesregierung am Samstag warten. Schließlich könnten diese auch
den Schulbereich betreffen, sagte Bildungsdirektor Paul Gappmaier der APA am Freitag. Es sei seiner Ansicht nach nicht sinnvoll,
"heute eine Verordnung zu schreiben, die morgen nicht mehr gültig
ist", sagte er.

Am Samstag soll dazu noch eine Abstimmung zwischen
Bildungsdirektion, Bundesministerium und der Landespolitik erfolgen.
Erst dann soll es eine Entscheidung geben. Gappmaier könnte sich
jedoch auch vorstellen, dass die Tiroler Schulampel auf "gelb"
zurückgestuft wird. Bisher war es nämlich so, dass in "orangen" und
"roten" Tiroler Bezirken die "orange" Ampelfarbe Gültigkeit hatte.
Bei einer Gelbschaltung müsse man sich aber genau überlegen, wie man
etwa mit Schulveranstaltungen umgehe oder auch mit schulfremden
Personen.

Für eine Zurückstufung der Tiroler Schulampel spricht laut
Gappmaier, dass derzeit lediglich 300 Schüler von 92.000 mit dem
Coronavirus infiziert seien. "Das Virus kommt von außen in die
Schule", nicht umgekehrt. Vielmehr gelte es nun, das
"Freizeitverhalten zu steuern". Nur drei Prozent der Cluster seien
auf die Schulen zurückzuführen, argumentierte er für ein
"Downgrading".

Keine externen Personen mehr in den Schulen

Grundsätzlich gibt die Corona-Kommission nicht nur Empfehlungen zur Schaltung der allgemeinen Corona-Ampel ab, sondern auch zur Schaltung der Schulen. Die Entscheidung, welche Farbe hier schlussendlich aufleuchtet, liegt aber bei den Ländern. Das Bildungsministerium wird darüber informiert. Je nach Färbung gelten in den Schulen unterschiedliche Regeln. Große Auswirkungen hat eine orange Schaltung. An den Oberstufen bedeutet das nämlich die Umstellung auf Distance Learning oder auf Unterricht im Schichtbetrieb oder in Kleingruppen. Das wird nun offenbar vermieden.

Das Bildungsministerium bastelt aber an anderen neuen Regelungen. Es werden derzeit zusätzliche Präventionsmaßnahmen für den sogenannten schulexternen Bereich geprüft. In grundsätzlich roten Bezirken sollte es dann beispielsweise weitere Einschränkungen bei Schulveranstaltungen und Ausflügen geben. Die Schüler sollten zwar weiterhin viel im Freien sein. Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sollten Klassen aber vermeiden. Veranstaltungen ebenso.

Schulexternen Personen könnte der Besuch der Schule schon bald ganz verboten werden. So sollten etwa Leseomas, externe Vortragende und Besucher nicht mehr in die Schulen kommen. 

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