Forschungsfrage

Warum glauben Menschen an Verschwörungstheorien?

In der Pandemie haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur.
In der Pandemie haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur.(c) REUTERS (CHRISTIAN MANG)
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Erste große konspirative Erklärungsmuster brachte die Französische Revolution. Heute haben wir es mit Superverschwörungstheorien zu tun.

In der Pandemie haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur – aus historischer Sicht war das zu erwarten. „In Zeiten des Umbruchs werden die Menschen unsicher“, erklärt der Historiker Claus Oberhauser von der Pädagogischen Hochschule (PH) Tirol. „Unsicher in Hinsicht auf ihre Weltdeutung und ihr soziales Umfeld. Sie haben Angst, dass bestimmte Krankheiten oder Gefahren auf sie zukommen.“ Durch die verschiedensten Jahrhunderte hindurch lasse sich zeigen, dass in solchen unsicheren Phasen – angesichts einer Pandemie, einer Naturkatastrophe, politischer Umwälzungen oder Völkerwanderungen – Verschwörungstheorien vermehrt verbreitet werden.

Das erste Mal traten Verschwörungstheorien von großer Reichweite im 18. Jahrhundert auf. „Vor allem die Französische Revolution hatte einen großen Einfluss auf die Deutung der Welt“, sagt Oberhauser. „Damals wurde diese große Verschwörungstheorie konstruiert, dass die Freimaurer und Illuminaten hinter allem stecken.“ Ab Anfang des 19. Jahrhunderts gesellte sich dazu der Vorwurf, neben diesen beiden Gruppierungen würden auch „die Juden“ überall ihre Finger im Spiel haben.

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