Europa League

WAC: Der Leitwolf und sein linkes Pratzerl

Michael Liendl bejubelte in Rotterdam erstmals in seiner Karriere drei Tore in einem Spiel.
Michael Liendl bejubelte in Rotterdam erstmals in seiner Karriere drei Tore in einem Spiel.(c) REUTERS (FRANCOIS LENOIR)
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Michael Liendl führt starkes WAC-Kollektiv zu internationalen Höhen.

Wolfsberg. In der Europa League läuft der WAC wieder zu jener Hochform auf, die ihn in der Vorsaison in der Bundesliga bis auf Platz drei geführt hat. Nach dem 1:1 gegen ZSKA Moskau legten die Kärntner mit einem 4:1 bei Feyenoord Rotterdam nach, es war dies die erste Niederlage für die Niederländer im Jahr 2020. Von einem „historischen Abend“ sprach Trainer Ferdinand Feldhofer und lobte „Vorzeigeprofi“ Michael Liendl.

Der WAC-Kapitän erzielte drei Tore, zwei davon per Elfmeter, und wurde als „Spieler der Woche“ geehrt. Für den 35-Jährigen war es der erste Triplepack seiner Karriere, in der Europa League gelang mit Zlatan Ibrahimović und dem Spanier Aritz Aduriz nur zwei noch älteren Profis dieses Kunststück. „Das ist natürlich überragend. Nachdem ich keine 20 mehr bin, wird mir das auch nicht mehr so oft passieren“, meinte Liendl.

Der begnadete Linksfuß prägt seit seiner Rückkehr ins Lavanttal 2018 den Aufstieg der Kärntner. Nach dem Durchbruch bei Kapfenberg war er einst zur Austria gegangen, dort aber nicht glücklich geworden und 2012 erstmals zum Bundesliga-Aufsteiger WAC gewechselt. Danach reifte der Steirer im Ausland (Düsseldorf, 1860 München, Twente Enschede), debütierte 2014 im Nationalteam.

Trotz seiner Sternstunde beschwor Liendl die geschlossene Teamleistung als Erfolgskonzept. „Wir haben über 90 Minuten bewiesen, dass wir ein unglaubliches Kollektiv sind.“ In diesem Sinne war es für den Routinier Ehrensache, den dritten Elfmeter Dejan Joveljić zu überlassen. „Er hat sich nicht nur einmal bedankt“, verriet Liendl und: „Er hat mich schon nach dem ersten gefragt.“ Für den WAC gilt es nun die Lehren aus dem Vorjahr anzuwenden: Damals verspielte man nach einem Sieg gegen Gladbach und einem Remis gegen AS Roma noch den Aufstieg.

Grün-weiße Selbstkritik

Rapid übte sich nach dem 0:1 bei Molde in Selbstkritik. „Unser Spiel war nicht gut genug“, resümierte Trainer Dietmar Kühbauer. Einziger Lichtblick war das starke Europacup-Debüt von Torhüter Paul Gartler. Am Donnerstag wartet gegen das ebenfalls noch punktelose Dundalk bereits ein Endspiel um das Sechzehntelfinale. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2020)

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