Kristallkonzern

Swarovski: Große Mehrheit stimmt Konzernumbau zu

Swarovski - Kristallwelten in Wattens.
Swarovski - Kristallwelten in Wattens.(c) APA/BARBARA GINDL
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80 Prozent stimmten zu, Gegenseite hält jedoch Einstimmigkeit für nötig.

Wattens. Beim Tiroler Kristallkonzern Swarovski stimmte die Gesellschafterversammlung am Freitag über die Änderung der Unternehmensstruktur ab. Rund 80 Prozent der Gesellschafter stimmten dem Konzernumbau zu. Für CEO Robert Buchbauer war dies ein „rechtswirksamer“ Beschluss. Anders sah dies die oppositionelle Familiengruppe aus dem Stamm Fritz. Sie ging davon aus, dass dafür Einstimmigkeit notwendig sei.

Laut Buchbauer soll eine Familienholding mit Sitz in Wattens geschaffen werden. Mit Eintritt der Swarovski-International-Holding (SIH) mit Sitz in der Schweiz in die Daniel-Swarovski-Kommanditgesellschaft könnten alle notwendigen Strukturreformen rasch und solide erfolgen, hieß es. Die Eigentumsrechte aller Gesellschafter würden erhalten bleiben. Die SIH werde nämlich zur Gänze von der Familienholding (SAH) gehalten.

Die Familiengruppe rund um Gerhard, Paul, Helmut und Nadja Swarovski bezeichnete diese Familienholding jedoch als „zahnloses Gebilde“. Die gesamte Entscheidungsmacht würde de facto in die Schweiz wandern, kritisierten sie. Da die Familiengruppe die Einstimmigkeit unter den Gesellschaftern für notwendig erachtet, hält sie die Änderung der Konzernstruktur für nicht rechtens. Die vier Oppositionellen wollen „alle Rechtsmittel“ ergreifen, um die Nichtigkeit gerichtlich geltend zu machen. Zudem sei in der Sitzung angesprochen worden, dass es eine Tiroler Bank gebe, die bereit wäre, die Finanzierung in Wattens zu übernehmen – jedoch nur unter einer neuen Konzernführung. Dass der Konzernumbau alternativlos sei, stimme also nicht, hieß es seitens der Familiengruppe. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2020)

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